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Sachsen: Strenge 2G-Regeln ab dem 8.11.? (Corona)

Ulrich, Mittwoch, 03.11.2021, 10:12 (vor 1513 Tagen) @ BukausmTal

Impfpflicht sorgt dann dafür:

welt.de/wirtschaft/plus234786704/Corona-Impfzwang-New-York-verliert-Tausende-Feuerwehrleute.html

In New York geht es um städtische Angestellte. Ob Leute von der Müllabfuhr geimpft sind, halte ich für weniger relevant als Angestellte in einem Altenheim, wo zahlreiche ungeimpfte PflegerInnen auf viele Menschen mit geschwächtem Immunsystem treffen.
Aus ethischen Gründen würde ich eine Impflicht, in Krankenhäusern und bei ähnlichen Berufsfeldern mit vulnerablen Gruppen befürworten, damit unnötoge Todesfälle vermieden werden können. Außerdem muss in diesen Bereichen eine konsequente Testpflicht auch für geimpfte Angestellte bestehen.

Probleme machen in New York wohl Teile der Feuerwehr und der Polizei. Dort findet man auch in der demokratisch dominierten Stadt viele Republikaner und Trump-Fans. Trotzdem sind in der Feuerwehr wohl im Durchschnitt 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft, bei der Polizei sind es noch mehr.

Bei beiden Berufsgruppen sehe ich den Arbeitgeber doppelt in der Pflicht. Sowohl Feuerwehrleute als auch Polizisten können bei Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeiten regelmäßig in Situationen kommen, in denen sie einem deutlich erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Und sind sie selbst infiziert, dann können sie vulnerable Personen massiv gefährden. Beides muss die Stadt New York verhindern.

In den USA hat es bereits einige Unternehmen gegeben, die eine Impfpflicht durchgesetzt haben. Fluggesellschaften, Krankenhäuser, etc. Dort hat es jeweils nur eine Handvoll von Kündigungen gegeben. Und wer bei der Polizei oder der Feuerwehr hin wirft, der verliert in der Regel nicht nur den Job, sondern auch angesammelte Pensionsansprüche. Zwar hat es am 1.11. eine große Zahl von Krankmeldungen gegeben. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn die große Mehrzahl dieser Personen die Auszeit für die Impfung nutzen würde. Wenn die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel steht, dann überlegen es sich die allermeisten sehr genau ob sie den Märtyrer spielen wollen.

Während Dänemark eine deutlich höhere Impfquote hat als wir obwohl dort alles komplett ohne Druck gehandhabt wurde. Jeder Däne wusste das Ende September der Tag der Freiheit kommt egal ob ich jetzt geimpft bin oder nicht. Trotzdem hat man stoisch sich die Spritze geben lassen.
Das hat einerseits mit einem hohen Vertrauen der Bevölkerung gegenüber der Regierung zu tun aber auch weil man die Dinge besser gemanagt hat.

Klarere Kommunikation und offener Dialog.

Auch wenn in der Pandemie von politischer Seite einiges falsch gemacht wurde, würde ich den Einfluß der organisierten Coronaleugner, Impfgegner, AFD, etc und ihren Desinformationskampagnen in sozialen Medien in Deutschland nicht unterschätzen, besonders fatal in Thüringen, Sachsen und Sachen Anhalt.

Genau das ist der Punkt. Diese Szene hat es schon lange vor Corona gegeben. Man ist ganz massiv vor allem gegen Impfungen bei Kindern Sturm gelaufen. Und man hat eine jahrzehntelange Erfahrung darin andere Menschen zu manipulieren. Ursprünglich kommen diese Leute in der Regel aus der Szene der Anthroposophen, der Anhänger "alternativer Medizin", dem Umfeld von Waldorfschulen, etc. Teilweise war da schon immer zumindest latent rechtsradikales Gedankengut mit im Spiel. Jetzt sind mit AfD und Co. offen rechtsradikale Kräfte mit eingestiegen. Teils wohl aus Überzeugung, teils aber auch um den Staat zu destabilisieren.

Diese Kräfte dürften in Dänemark, Spanien und Portugal deutlich weniger Gewicht haben.

Da fehlt mir der Überblick. Aber Spanien und Portugal sind von der Pandemie deutlich stärker als Deutschland getroffen worden, da ist der Druck sicherlich hoch. Andererseits aber sind in Deutschland die Impfquoten dort besonders niedrig, wo Corona am heftigsten gewüte hat.

Ob man nach 1 1/2 Jahren Pandemie Impfgegner noch mit Argumenten erreicht? Ich bin da skeptisch.

Schwierig. Ich halte es für einen Fehler, dass seit Juni nicht deutlich intensiver für die Impfung geworben und darüber informiert wurde. Und teilweise hört man von anderen teilweise völlig irrwitzigen Geschichten wie von Menschen im Alter von 80+ verkünden "Ich würde mich ja so gerne impfen lassen. Aber ich finde meinen Impfpass einfach nicht!". Ein mehr an Information kann nie schaden. Und einige Leute benötigen dringend ein Briefing durch Kommunikationswissenschaftler, allen voran Herr Mertens von der STIKO.

Aber aktuell brauchen wir meiner Meinung nach vor allem eines, mehr Druck. Ich finde es unfassbar, dass z.B. in Brandenburg erst jetzt die tägliche Testpflicht für ungeimpftes Personal in Pflegeheimen eingeführt worden ist.

In Deutschland wurde sofort eine Frontstellung aufgebaut bewusst oder unbewusst. Das hat dann neben den 5 bis 10% Impfskeptikern noch weite 15 bis 20 % Menschen in eine Abwehrstellung getrieben. Das kann man kindisch finden oder doof. Ist aber leider wahrscheinlich der entscheidende Punkt.

Die Front wurde von Anfang an von der oben genannten Seite aufgebaut, die nicht zugänglich für die breit vorhandenen Informationen insbesondere von wissentschaftlicher Seite ist.

Versteh mich nicht falsch wir haben beide das selbe Ziel ...

Hohe Impfqoute.

Ich bezweifle nur das immer noch mehr Druck was bringt. Der Effekt auf die Impfqoute ist nahezu null. Aber die Gesellschaftlichen Spannungen sind enorm.>

Die Spannungen sind eh da und werden bei dem zu erwartenen Verlauf der Pandemie mit exponentiellem Wachstum von Infektionen, Krankenhausbelegungen und Auslastung der Intensivstationen im Winter zunehmen. Die Geimpften, die ihren Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet haben, werden weiter unter Einschränkungen und schlimmstenfalls unter den Belastungen des Gesundheitssystems leiden.
Die Wut ist so natürlich nicht nur auf der Seite der Coronaleugner und Impfgegner zu finden.
Die Krankenhäuser werden z.Z. deutlich von den Ungeimpften angefüllt. Dafür werden die Recourcen des Gesundheitssystems für alle Menschen sehr stark beansprucht werden, was zu Engpässen führen kann, gerade weil viele Angestellte, die die ungeimpften Coronafälle behandeln und pflegen, aus Arbeitsbelastung und verständlichem Frust zunehmend an ihre Grenzen stoßen.

Man sollte nicht vergessen das es auch noch ein "Nach Corona" gibt. Die Gräben sind jetzt schon dermaßen tief und wir werden leider dauerhaft nicht auf 25% unsere Bevölkerung verzichten können. Daher sollten alle mal wieder etwas abrüsten verbal und wieder Maß und Mitte finden.>


Die Pandemie ist noch längst nicht zuende. Es gibt keine gleichberechtigten Meinungen von Impfwilligen und Impfgegnern in einer Pandemie, wenn ein Teil der Bevölkerung Lösungen möglich macht und ein anderer Teil dafür sorgt, dass die Scheiße weiterläuft.
Die Pandemie ist kein individuelles Problem, weil die Verweigerung der notwendigen Maßnahmen auch Folgen für den Rest der Gesellschaft und besonders für die Alten und Schwachen hat.

Stichwort "False Balance". Mal wieder. Die Meinungen einer Wagenknecht oder eines Precht wiegen beim Thema Corona weitaus weniger als die eines Drosten oder einer Ciesek. Und auch bei den Medizinern sollte man aufpassen, dass man nicht ständig die Außenseiter in die Talkshows, etc. holt.


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