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"Die Politik trägt die alleinige Verantwortung für die Zerstörung in der Stadt." (Sonstiges)

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Montag, 10.07.2017, 13:21 (vor 2472 Tagen) @ Ulrich

Allerdings sind einerseits keineswegs alle die gegen G20 auf die Straße gegangen sind automatisch Kriminelle, selbst der "schwarze Block" ist wohl keineswegs so homogen wie er von außen scheint.


Bei Menschen, die sich in schwarzer Kleidung vermummt auf einer Demo tummeln, die sich den Namen "Welcome to hell" gegeben hat, muss ich nicht mehr groß differenzieren. Wer dann nur Pyrotechnik zündet, wer mit Steinen schmeißt, wer Autos anzündet und wer von denen wirklich auf Menschen einprügelt ist letztlich nur noch juristisch entscheidend. Mich interessiert die Grundhaltung eines Menschen. Und wer da in den letzten Tagen beim Mob mit dabei war, der steht für diese enthemmte Gewalt.


Stimmt. Alles Verbrecher. Genau wie die Ultras.

Angesichts der aktuellen Situation in vielen Teilen der Welt scheint mir übrigens "Welcome to Hell" ein angemessener Titel für eine Demonstration zu sein. In Syrien und Teilen des Irak tobt seit Jahren ein fürchterliches Gemetzel. Das mörderische Assad-Regime wird vom Iran, der Hisbollah und von Russland gestützt. Islamistische Aufständische u.a. von Geldgebern aus der Golfregion. Die Türkei die in den Nachbarländern ebenfalls mitmischt ist nur noch formal eine Demokratie, faktisch aber eine Präsidialdiktatur. Im Osten der Ukraine spielen russische Soldaten einheimische "Aufständische". Im Mittelmeer sterben tausende von Menschen jämmerlich weil sie von Schleppern in Seelenverkäufer gepfercht die Überfahrt nach Europa nicht überleben. Und schon in den nächsten Jahrzehnten droht weiten Teilen unseres Planeten die Klimakatastrophe, etc.

Teils sitzen die Verantwortlichen für die Situation in der Welt persönlich in Hamburg mit am Tisch. Und sie werden deshalb hofiert weil man weiß dass es ansonsten noch viel schlimmer werden könnte. Es gibt also gute Gründe auf die Straße zu gehen. Und friedliche Demonstranten müssen sich nicht dermaßen verbal zurückhalten wie es die Politik muss.

An der Demonstration vorgestern nahm keineswegs nur der schwarze Block teil. Und selbst der scheint mir keineswegs so homogen wie es von außen wirkt. In der autonomen Szene gibt es so gut wie keine hierarchischen Strukturen, das ganze ist wohl relativ zersplittert. Einem Teil der Personen die dazu gehören geht es sicherlich in hohem Maß um Suff und Randale, aber das kann man wohl nicht über alle sagen. Was eint ist wohl vor allem die Abneigung gegen die Polizei.

Grund für die Auflösung der Demonstration war wohl dass Teilnehmer Sonnenbrillen und Kapuzen trugen. Dies wurde als Verstoß gegen das Vermummungsverbot interpretiert. Das kann man zwar so sehen, aber im Gegensatz zu Sturmhauben oder Tüchern vor dem Gesicht ist diese Auffassung juristisch wohl keineswegs unumstritten.

Und andererseits muss sich die Polizei vorwerfen lassen dass ihre Taktik keineswegs aufgegangen ist.


Das ist doch auch so ein Märchen. Als ob sich der Mob dort geschlossen in die Teestubenn zurückgezogen hätte, wenn die Polizei ein, zwei Stunden ein paar Mätzchen auf der Demo zugelassen hätte.


Man hätte die Demo vorgestern meiner Meinung nach lieber stattfinden lassen sollen. Dort hat man "Härte" gezeigt. Dafür hat man dann laut Medienberichten die Randalierer am Schulterblatt über Stunden ungehindert wüten lassen obwohl das Gebiet von Anfang an Hauptrisikozone war. Eine gute Polizeiführung sollte eigentlich wissen wann man deeskalieren sollte und wann man auf entschlossenen Einsatz setzt. In Hamburg aber scheint man von Anfang an die Parole "Law und Order!" ausgegeben zu haben. Nur konnte man das was man augenscheinlich versprochen hat nicht halten als es wirklich angebracht gewesen wäre.

Diese Leute wollten Krawall. Wer Autos anzünden und sich Straßenschlachten liefern will, der wird sein Verhalten nicht vom Ablauf einer Demo abhängig machen.


Wer sind denn "diese Leute"? Die Gruppe derjenigen die in Hamburg demonstrieren ist sehr vielfältig. Und wer in Entenwerder im Zelt im Park übernachten will der wirft nicht automatisch mit Steinen. Aber anscheinend sind Politik und Polizei nach der Maxime vorgegangen "Ein Demonstrant der nicht in der Stadt ist kann im Zweifelsfall auch keinen Ärger machen!". So aber hat man die gemäßigten G20-Gegner gegen sich aufgebracht, und der harte Kern der Krawallmacher hat vermutlich eh schon lange andere Unterkünfte gefunden.

Ich weiß nicht wer da in den letzten beiden Nächten randaliert hat. Aber ich könnte mir vorstellen dass es neben deutschen und ausländischen Autonomen auch jüngere Männer waren die endlich mal "Street Fighting Man" spielen wollten ohne zur eigentlichen Szene zu gehören. So etwas ist keineswegs neu. Gewalt zieht halt gewisse Charaktäre von Anfang an an, andere lassen sich spontan mitreißen, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Einige Jahre lang war es geradezu Mode um den 1. Mai herum in Berlin die Sau raus zu lassen. Verhaftet worden ist in mindestens einem Fall sogar ein Polizist aus einem anderen Bundesland der das ganze wohl als "Abenteuerurlaub" ansah.

Die Anmelder der Camps waren aus der gewaltbereiten autonomen Szene. Das war mit ein Grund für das Verbot. Und der Grund für das Einschreiten der Polizei am Freitag bei der Demo waren keine Sonnenbrillen sondern Flaschenwürfe gegen Beamte und die Jagd auf den Pressesprecher der Polizei der in einen Rettungswagen flüchten musste welcher dann auch noch angegriffen wurde.
Das Ganze war live auf N24 zu sehen. Das Video der Liveübertragung kann man sich auch noch ansehen.
Ich lese eigentlich immer gerne was du schreibst. Aber dieser Text von dir ist echt ein Witz.


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