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Deutschland kann noch nicht mal eine Stadt in den Griff bekommen (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 10.07.2017, 11:26 (vor 2481 Tagen) @ Donngal

Ich sehe mich selbst als Links an, bin der festen Überzeugung, dass die Randalierer in Hamburg keine linken sein können. Das sehen aber die meisten nicht so, deswegen frage ich mich ob die eher "Rechten" auch Terroristen wie den NSU nicht als rechts empfinden? Sitze ich da einem Wahrnehmungsfehler auf?

"Links" ist ein sehr weites Feld und umfasst Personen mit den unterschiedlichsten politischen Auffassungen. Der harte Kern der Leute die dort in Hamburg randaliert haben dürfte aus der autonomen Szene kommen. Dort wird leider vielfach Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung zumindest unterstützt. Das was am Wochenende passiert ist passt also durchaus sehr gut ins Bild, da muss man keine Verschwörungstheorien entwickeln. Anscheinend haben wohl neben den Autonomen zahlreiche andre Personen mit gemischt nachdem die Situation im Schanzenviertel aus dem Ruder gelaufen war. Irgend welche jungen Leute die gerne "Street Fighting Man" spielen wollten, Plünderer die alles was sie greifen konnten gestohlen haben, etc. Aber ausgelöst wurde das ganze meiner Meinung nach eindeutig von Personen aus der autonomen Szene.

In der Süddeutschen gab es gestern ein interessantes Interview mit einem Wissenschaftler der sich mit dem Thema befasst: Protestforscher über G-20-Chaos - "Die Strategie der Polizei ist kolossal gescheitert"

Diese Szene ist wohl durchaus heterogen und weist kaum hierarchische Strukturen auf. Deshalb Personen aus diesem Kreis wenn sie Straftaten begehen so schwer zu greifen. Da gibt es keine festen Organisationen die Polizei und Justiz zerschlagen könnten.

Ich glaube es gibt kein Patentrezept wie man die Autonomen in den Griff bekommt. Einerseits müssen Politik und Justiz entschlossen vorgehen wenn Straftaten begangen werden wie am Wochenende. Andererseits bringt es meiner Meinung nach nichts wenn man in Hamburg wie unter dem ehemaligen Protegé von Koksnase Schill, dem Einsatzleiter Dudde, nur auch Repression setzt. Mir persönlich erscheint ein Ansatz sinnvoller wie man ihn vor Jahren in Berlin gewählt hat um die damals völlig aus dem Ruder gelaufenen Mai-Krawallen zu begegnen. Damals herrschten in einigen Vierteln jedes Jahr Zustände wie am Wochenende in Hamburg. Auch dort wurde randaliert, wurden Supermärkte geplündert und sogar in Brand gesetzt. Durch eine Mischung von Fingerspitzengefühl bei Demonstrationen unter gleichzeitigem energischen Vorgehen gegen Straftäter hat man es geschafft die Situation weitgehend zu entspannen, schon seit Jahren hat es dort keine wirklich gravierenden Vorkommnisse gegeben.


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