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Neu auf schwatzgelb.de: BVB-Fans im Diskurs: Der Fußball und sein Sexismus-Problem (BVB)

AssAsSin, Unterkirnach, Mittwoch, 16.11.2016, 13:34 (vor 2731 Tagen) @ Nolte

Erstens: Die historische Entwicklung ist selbstverständlich relevant. Oder glaubst du, es ist reiner Zufall, dass ausgerechnet die Hure und nicht die Erzieherin oder der Dachdecker als Beleidigung herhalten muss?

Das sehe ich nicht so. Für die Verwendung heutzutage ist die historische Entwicklung nicht relevant. Glaubst du, dass jeder, der den Begriff Luder verwendet, dessen ursprüngliche Bedeutung kennt bzw. daran denkt?

Zweitens: Die Verwendung von Beleidigungen, die sich historisch aus der Ächtung von gesellschaftlichen Gruppen ergeben haben, hat auch heute noch Folgen, auch wenn dies vom Sprecher nicht intendiert ist. Wenn ein Mensch einen anderen als Schwuchtel bezeichnet, ist ihm auch egal, ob der andere homosexuell ist. Als kürzlich in Warschau das halbe Stadion "Jude!" rief, werden die sich auch nicht dafür interessiert haben, ob die Adressaten tatsächlich jüdischen Glaubens waren. Findest du auch, dass diese Begriffe nicht diskriminierend sind?

Natürlich sind diese Begriffe diskriminierend. Egal ob Schwuchtel, Jude oder Hurensohn. Es ist halt die Frage was diskriminiert wird. Meiner Meinung nach sind dies in der Reihenfolge Sexualität, Religion und Berufsgruppe. Wenn hier irgendjemand eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sieht, sei ihm das unbenommen. Ich sehe das halt anders.

Die Verwendung von diskriminierenden Begriffen kann ihre diskriminierende Wirkung auch dann entfalten, wenn der Sprecher den Begriff gar nicht mehr mit seiner eigentlichen Bedeutung in Verbindung bringt.

Das ist sicher richtig und das wollte ich damit auch gar nicht abstreiten. Trotzdem wird aus der Diskriminierung einer Berufsgruppe auch dann keine Diskriminierung des Geschlechts, wenn man die historische Entwicklung betrachtet.

Gerade, wenn du sagst, dass du "keine Weiblichkeit" auf dem Fußballplatz sehen willst und mit "Weiblichkeit" einen (weinerlich eine Verletzung simulierenden?) zu Boden gehenden Arjen Robben assoziierst, ist der Sexismus schon da. "Frauen/Mädchen sind wehleidig und heulen schon bei leichten Berührungen rum

Und inwiefern hebt "DAS ist MEIN Mädchen!" die Eigenschaft deiner Freundin, eine Frau bzw. ein Mädchen zu sein, empor?

Willst du mir jetzt ernsthaft sagen, dass "Sei kein Mädchen!" sexistisch ist, "Du bist mein Mädchen!" aber nicht? Der Unterschied zwischen "sei kein" und "du bist mein" macht doch wohl nicht eine sexistische Aussage aus oder nicht. Der Unterschied liegt doch in der negativen bzw. positiven Belegung der Aussagen. Und wenn man den Kontext betrachtet indem solche Aussagen stattfinden, finde ich es nicht so dramatisch. Das mag man anders sehen und ggf. bin ich dann ein Sexist. Ich werde aber vemutlich dabei bleiben und auch mal im Stadion "Du Mädchen!" benutzen. Genauso werde ich aber auch nicht beim Radio anrufen und mit beklagen, wenn "Männer sind Schweine!" von den Ärzten gespielt sind.


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