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FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 15.10.2023, 14:39 (vor 793 Tagen) @ markus

Weil wir einfache Leuten es nicht (mehr) können.


Ich picke jetzt mal den wichtigsten Satz heraus. Dann muss man es wieder lernen.

Du glaubst, dass es irgendwann zu Gewalt auf den Straßen kommt? Von wem denn? Von Leuten, die sich nicht einmal trauen, vor den Werkstoren zu stehen und die Arbeit niederzulegen? Die sollen dann plötzlich Gewalt ausüben?


Es braucht nur die eine "charismatische" Führungsperson und ein kleiner Funken, der überspringt. Auch in vorherigen Epochen kroch das immer alles langsam vor sich hin, bis dann irgendwann die Situation relativ schnell eskalierte. Die Richtung ist offen, sei es durch Gewerkschaften getrieben, durch politische Aasgeier oder irgendwelche bürgerlichen Bewegungen.
Die alles überstrahlende, ganz deutliche "Red Flag" ist die AfD und ihr Erfolg. Deutlicher geht es nicht.

Es gibt ein ganz anderes Problem. Die Leute sind zwar unzufrieden, lassen ihren Frust aber nur noch im Internet raus, statt die richtigen Hebel im echten Leben zu bewegen. Nur bringt das im Internet alles nichts. Denn die Firmenbosse lesen dort nicht mit. Und wenn sie mitlesen würden, würden sie sich ins Fäustchen lachen und sich denken „mein Gott, sind die doof, die könnten mich doch über die Gewerkschaft zwingen, tun es aber nicht“. Das ist leider die Denke und das spürst du auch ganz deutlich in den Verhandlungen. Die wissen ganz genau, dass es in den Betrieben keinen Widerstand geben wird, wenn man nur 3% anbietet. Und das wird dann auch gnadenlos ausgenutzt.

Jeder, der das Thema angehen möchte, sollte vielleicht mal einen Termin mit dem zuständigen lokalen Gewerkschaftsfunktionär machen und sich beraten lassen. Und dann nach und nach seine Arbeitskollegen versuchen zu überzeugen und im Betrieb eine Basis aufbauen.

Oder weiter Angst haben, sich über kostenlose Obstkörbe freuen und sich erzählen lassen, wie einmalig doch die Kultur im Unternehmen ist.


Das ist alles richtig, aber es braucht eine Vision, es braucht Führung, die die Leute unternehmensübergreifend zusammenbringt. Es geht nicht um den einen Betrieb, sondern um die Volkswirtschaft und die gesellschaftliche Entwicklung als solche. Dazu reicht es nicht, wenn sich morgen 20% aller Arbeitenden in Industriebetrieben bei einem Gewerkschaftsfunktionär einen Termin machen. Es wäre so einfach, medial hier auch mal aufzutreten, in den sozialen Medien, echte Forderungen zu stellen, die die Leute hellhörig werden lassen. Die IGM ist für mich im Alltag gar nicht präsent, sie sind nirgendswo sichtbar. Das Potenzial der IGM ist extrem groß, wenn die Sichtbarkeit größer und die Führung vom Schlag "Osterloh" wäre.


Halte ich für einen Irrglauben. Dahinter verbirgt sich der Wunsch nach diesen einen großen Anführer, der das dann alles macht. Das ist letztendlich nur der Versuch, sich dahinter zu verstecken, um selbst nicht im Fokus zu sein.

Es braucht Basisarbeit. Die Gewerkschaft besteht aus den Mitgliedern in den Betrieben. Und die müssen das präsent machen. Ein Gewerkschaftsfunktionär kann nur beraten und wird dann später mit verhandeln. Aber er kann nicht in die Betriebe fahren und die Basisarbeit machen.

Und was den medialen Auftritt betrifft. Das gibt es alles im Netz. Und was Osterloh betrifft: Da gab es Probleme mit unrechtmäßiger Bezahlung von Betriebsräten. Da weiß ich nicht, ob das ein gutes Vorbild ist und ob man wirklich unabhängig ist, wenn man eine massive Gehaltserhöhung bekommt.

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Das stimmt natürlich auch. Aber so vom Typ her an sich gut, bei VW wurde seinerzeit selbst dem Top-Mgmt. Angst und Bange vor dem.


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