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Kampf gegen Windmühlen (Politik)

Andypsilon, Samstag, 14.10.2023, 17:16 (vor 794 Tagen) @ Knolli

In meinen Augen ist das ein Kampf gegen Windmühlen.
Da kannst du als demokratische Partei/PolitikerIn noch so viel erklären, aufzeigen, argumentieren wie du willst, du erreichst doch damit das Gros der Leute, die AFD wählen, gar nicht. Ich habe leider Gottes in meinem eigenen Umfeld 2-3 von diesen Leuten. Von denen guckt sich keiner Anne Will oder Maischberger an, oder konsumiert seriöse Medien (im Gegenteil, gerade der ÖR ist ja eher ein Feindbild) oder hat wirklich Interesse daran, sich mit den Themen auseinanderzusetzen.
"Informiert" wird sich fast ausschließlich über Facebook und Tiktok, auf denen die AFD extrem aktiv ist und dank der Algorithmen, die polarisierenden Content pushen, bekommt das Zeug auch eine riesengroße Reichweite und verfängt dann nunmal bei der, man muss es einfach so sagen, bildungsfaulen Bevölkerung. Und dann gehts halt los, Scheiss Ausländer, Scheiss Ampel, Scheiss ARD/ZDF, Scheiss Politiker, Scheiss Ukraine, Scheiss EU und haste nicht gesehen.
Ich hab keine Ahnung, wie man dagegen ankommen soll. Ich sehe leider schwarz bzw. blaubraun.

Ich bin da mittlerweile auch einfach nur noch sprachlos. Neulich habe ich mir bei einem Familienfest eine etwa fünf Minuten lange Abhandlung darüber anhören dürfen, dass eigentlich die Franzosen daran Schuld sind das die Nazis im zweiten Weltkrieg so grausam waren. Das war wie wenn man fünf Minuten lang auf eine Unfallstelle guckt in die ein Auto nach dem anderen reinballert. Auf meine Frage, woher denn diese "Informationen" kommen bekam ich ein paar Textfetzen auf Facebook gezeigt begleitet von dem Hinweis, ich solle endlich mal über den Tellerrand schauen. Bei uns in der Familie gibt es weder Dichter noch Denker, aber das ich in diesem Rahmen mal mit so einem Blödsinn konfrontiert werde hätte ich für komplett unmöglich gehalten.

Das, was da auf informationspolitischer Ebene passiert ist Textbuch "Geschichte wiederholt sich." Wer sich ein bisschen mit der NS-Propaganda beschäftigt und keine Parallelen zu dem sieht, was nun schon seit Jahren passiert will es dann auch einfach nicht sehen. Misstrauen gegenüber der vorhandenen Medienlandschaft schaffen (LüüÜgEnPREssssSE), vorhandene Ängste weiter anheizen und neue Angstszenarien kreieren, einige wenige Schwerpunktthemen rauspicken und diese mit so wenig Fundament wie möglich aber auch so laut wie es nur geht und mit harter Sprache ins Volk kotzen, ständige Wiederholung. Gabs alles schon, passiert gerade wieder zeigt vielleicht auch, dass es dann doch nicht so selbstverständlich ist aus Fehlern zu lernen.


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