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markus, Sonntag, 15.10.2023, 13:16 (vor 793 Tagen) @ Fred789
bearbeitet von markus, Sonntag, 15.10.2023, 13:21

Sorry Markus, aber SPD und Gewerkschaften sind das Problem, wenn es um Armut und Niedriglöhne geht - nicht die Lösung.

NUR die DGB-Gewerkschaften sind Schuld, dass Zeitarbeiter deutlich weniger verdienen als die Stammkräfte. Warum? WEIL der DGB einen Tarifvertrag mit den Vertretern der Zeitarbeitsunternehmen abgeschlossen hat. NUR deshalb ist es möglich, Zeitarbeiter deutlich weniger zu bezahlen als den Stammkräften. OHNE Tarifvertrag müssten Zeitarbeiter das gleiche Gehalt erhalten wie die Stammkräfte - dies sieht das Gesetz so vor.

Ganz so einfach ist es nicht. Zum einen bezahlen immer mehr tariflose Firmen ihren eigenen Leuten geringere Löhne als in der Zeitarbeit.

Zum anderen sollte man die Entstehungsgeschichte nicht vergessen. Als der Gesetzgeber den Grundsatz Tarifvertrag oder Equal Pay eingeführt hat, gab es christliche Gewerkschaften, die ganz gruselige Löhne von unter 7 Euro die Stunde ausgehandelt haben, um damit Equal Pay auszuhebeln. Um die Situation zu verbessern, haben die DGB Gewerkschaften ebenfalls Tarifverträge abgeschlossen, die natürlich besser waren. Dummerweise haben die meisten Zeitarbeitsunternehmen den für sie günstigeren Tarifvertrag zur Anwendung gebracht. Die DGB Gewerkschaften haben dann erfolgreich beim Bundesarbeitsgericht die Nichtigkeit der christlichen Gewerkschaft feststellen lassen, da diese mangels Mitglieder gar nicht tariffähig waren und reine Gefälligkeitstarifverträge abgeschlossen haben. Fortan galten nur noch die besseren Tarifverträge des DGB.

Jetzt ist deine Idee, den Tarifvertrag einfach zu kündigen. Und dann kommt es zur Anwendung von Equal Pay, richtig? Leider ist dem nicht so, da Tarifverträge immer eine Nachwirkung entfalten. Die Unternehmen würden den Mitarbeitern dann einfach vertraglich den nachwirkenden Tarifvertrag in statischer Form zusichern. Mit Löhnen, die sich nicht mehr erhöhen würden. Einen tariflosen Zustand wiederherzustellen, ist nicht so einfach möglich. Und selbst wenn das ginge: Dann können erneut irgendwelche dubiosen Fake Gewerkschaften aus dem Boden gestampft werden, die anstelle des DGB Tarifverträge abschließen.

Und über die SPD mit ihren Hartz4 - Gesetzen brauchen wir doch jetzt nicht ernsthaft zu reden.

Mittlerweile heißt das Bürgergeld. Und wenn dir das zu wenig ist, dann habe ich eine Frage an dich: Welche andere Partei fordert denn beim Bürgergeld eine deutliche Verbesserung? Ich höre aus diesen Richtungen eher entgegengesetzte Forderungen. Das Bürgergeld und vor allem die nächste Erhöhung ist deren Ansicht nach schon zu viel.

Zudem hätte es ohne SPD keinen Mindestlohn gegeben. Die Union hat lange dagegen angekämpft. Ebenso ist die Erhöhung auf 12 Euro allein der SPD zu verdanken. Auch hier waren Union und FDP dagegen. Und die Grünen haben es lediglich mitgetragen, ohne dass es bei ihnen Priorität Nr. 1 war. Wären die Grünen mit der Union in eine Koalition gegangen, hätte es diese Erhöhung nicht gegeben.


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