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FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Samstag, 14.10.2023, 21:28 (vor 794 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Samstag, 14.10.2023, 21:39

Das hat nichts mit Neiddebatten zu tun. Das ist einfach ein großer Teil des Problems.

Es gibt leider zu wenige in der Schicht die etwas dagegen tun. Eine von ihnen ist Marlene Engelhorn. U.a. BASF Erbin.

Sie hat mal gesagt, ein großer Irrtum ist, dass Geld für einen arbeitet. Geld arbeitet nicht. Geld liegt einfach irgendwo virtuell rum. Arbeiten tun die die ganzen Niedriglöhner in unserem weltweiten kapitalistischen System, damit dieses Geld was rumliegt noch mehr wird.

https://kontrast.at/engelhorn-interview/amp/


Tolle Frau, höre ihr immer gerne zu.

Zum Thema Geld arbeiten lassen. In einem gewissen Maße ist das gut und auch erstrebenswert. Es geht auch nicht darum, dem Millionärssohn der vom Vater eine 500-Mann-Firma geerbt hat an die Eier zu gehen, weil er einen Maybach fahren kann. Es geht um die extreme Konzentrierung von Vermögen auf eine extrem überschaubare Anzahl von Personen. Das obere 5% hält mittlerweile knapp 60% am Gesamtvermögen in Deutschland.
Das führt zu:

- unverhältnismäßig viel weniger für den Rest (Vom gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, gingen 81 Prozent an das reichste Prozent der Bevölkerung), oder um es, mal wieder, mit den Worten meines alten VWL-Lehrers zu sagen "Das Geld ist nicht weg oder fehlt, es hat nur jemand anderes". In Deutschland sind das halt ganz wenige.

- extreme politische und nicht-politische Einflussnahme auf alle denkbare Gesellschaftsbereiche

Ich persönlich will deren Geld nicht. Ich will eine ausgewogenere Gesellschaft, die dann auch wieder Leistungsanreize für alle Bildungs- und Herkunftsschichten bietet. Und damit dann die AfD automatisch wieder in die ewigen Jagdgründe verbannt.


Den Zusammenhang zur AfD sehe ich an der Stelle nicht. Die wollen das doch gar nicht ändern. Ganz im Gegenteil, die wollen die Reichen zusätzlich noch stärker entlasten und den Armen zusätzlich etwas wegnehmen. Die AfD profitiert von der Flüchtlingskrise.

Und was die Frau Engelhorn betrifft. Das sind ja alles löbliche Ansichten. Aber wäre es dann nicht konsequenter, 100% zu spenden und selbst arbeiten zu gehen? Sie spendet zwar 90%, bleibt aber auch mit 10% noch so reich, dass sie keinen Finger kaum machen muss.

Extreme Ungleichheit in Sachen Chancenvielfalt und Vermögensverteilung hat in der Menschheit immer zu Demagogen und Nationalismus geführt. Die Gründe im Detail sind dann vielfältig, aber der Nährboden ist immer oberes. Das war am Ende des römischen Reiches so, das war am Ende des Ancien Régime so und das war auch am Ende der Weimarer Republik so. Was dann jeweils folgte, wissen wir alle, Mord und Totschlag.

Was Frau Engelhorn macht ist genau richtig. Es ist fine, dass sie ihr Leben lang nie arbeiten muss. Es ist fine, wenn sie auf 30 Millionen Euro sitzt. Kein Mensch braucht aber 1 Mrd. Euro oder 5 Mrd. Euro oder noch mehr, wie die Familie Quandt. Das wird dem Rest der Gemeinschaft entzogen und für welchen Hungerlohn dann gearbeitet wird, entscheidet eben dieser erhabene Zirkel von Menschen. Zudem ist es ein Ammenmärchen, dass solche Superreichen ja das Geld wieder in den Umlauf bringen und Arbeitsplätze schaffen oder ähnliches. Und wenn sie das tun, tun sie es zu ihren Bedingungen. Wie zum Beispiel am Ende der Weimarer Republik. Bis es dann knallt.


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