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Gierflation (Politik)

markus, Samstag, 14.10.2023, 14:26 (vor 794 Tagen) @ Abseits

Unbestritten.
Natürlich sind manche Branchen aber auch leichter zu organisieren als andere.
Meine Frau arbeitet im Gesundheitsbereich. Da hast du eben viele Arztpraxen mit 4-8 Angestellten.
Natürlich auch mal Kliniken mit größeren Gruppen aber eben auch viel in der Fläche.
Da hast du es sehr viel schwerer die "Massen" zu mobilisieren.
In meiner Branche hast du eben großteils größere Standorten. Da gehören wir mit 250 Mann schon zu den Zwergen. Viele Standorte wiederum gehören dann zu übergeordneten Firmen/Konzernen.
Außerdem kommt die starke Verbundenheit zur Gewerkschaft auch aus der Historie (Bergbau, Industrie).
Davon profitiert man dann eben auch in der heutigen Zeit.
Da kriegst quasi nach der Einstellung bzw. zum Beginn der Lehre direkt einen Termin beim Betriebsrat.
Aber ja hier ist auch ziemlich genau bekannt wer sozusagen die Tarifabschlüsse mitnimmt als Angestellter aber sich nicht mit einbringt (kein Mitglied). Dafür kriegt man dann auch durchaus mal einen Spruch.


Kann es sein, gerade im Niedriglohnbereich, dass viele Betriebsräte mittlerweile weder Gewerkschaftsmitglied sind noch mit einer Gewerkschaft zusammenarbeiten möchten?


Es ist weder erforderlich noch ausreichend, dass Betriebsratsmitglieder zugleich Mitglied in der Gewerkschaft sind. Entscheidend ist nur, wie viele Mitarbeiter Mitglied sind. Wenn es 50% sind, kann man schon was mit anfangen.

Und wer soll da etwas anfangen, wenn ein Betriebsrat nicht mit der Gewerkschaft kooperiert?


Was hat der Betriebsrat damit zu tun? Die Gewerkschaft ist was anderes und der Verhandlungspartner ist der Arbeitgeber.


Viele Unternehmen im Niedriglohnsektor sind in keinem Arbeitgeberverband und somit ist die Gewerkschaft auch kein Verhandlungspartner. Liege ich falsch?

Die Gewerkschaft kann auch mit einzelnen Arbeitgebern verhandeln. Es gibt im Idealfall Flächentarifverträge. Allerdings sind auch auch Haustarifverträge für einzelne Unternehmen möglich.

Und dann ist es eigentlich recht simpel: Gibt es in einem Betrieb genügend Mitglieder, wird die Gewerkschaft auch aktiv werden und verhandeln wollen. Allerdings braucht es dafür eine gewisse Mitgliederquote, um auch Druck ausüben zu können. Und wenn der Betrieb dann mehrere Tage nicht weiterläuft, wird der Unternehmer letztendlich gezwungen sein, in die Tarifverhandlungen reinzugehen.


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