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Kampf gegen Windmühlen (Politik)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 14.10.2023, 18:21 (vor 794 Tagen) @ Knolli

In meinen Augen ist das ein Kampf gegen Windmühlen.
Da kannst du als demokratische Partei/PolitikerIn noch so viel erklären, aufzeigen, argumentieren wie du willst, du erreichst doch damit das Gros der Leute, die AFD wählen, gar nicht. Ich habe leider Gottes in meinem eigenen Umfeld 2-3 von diesen Leuten. Von denen guckt sich keiner Anne Will oder Maischberger an, oder konsumiert seriöse Medien (im Gegenteil, gerade der ÖR ist ja eher ein Feindbild) oder hat wirklich Interesse daran, sich mit den Themen auseinanderzusetzen.
"Informiert" wird sich fast ausschließlich über Facebook und Tiktok, auf denen die AFD extrem aktiv ist und dank der Algorithmen, die polarisierenden Content pushen, bekommt das Zeug auch eine riesengroße Reichweite und verfängt dann nunmal bei der, man muss es einfach so sagen, bildungsfaulen Bevölkerung. Und dann gehts halt los, Scheiss Ausländer, Scheiss Ampel, Scheiss ARD/ZDF, Scheiss Politiker, Scheiss Ukraine, Scheiss EU und haste nicht gesehen.
Ich hab keine Ahnung, wie man dagegen ankommen soll. Ich sehe leider schwarz bzw. blaubraun.

Und in Deutschland ist das dann nur die Spitze des Eisberges.
Ich habe viel Kontakt zu Menschen aus Südamerika, viele vor ein paar Jahren eingewandert v.a. aus Venezuela und Kolumbien. Deren Informationen kommen fast überwiegend aus den "sozialen" Medien. Allerdings kriegen die über die Algorithmen scheinst immer nur den gröbsten und meist rechtsradikalen Unfug eingespült. Es gibt ja auch bei Youtube gute und ausgewogene Quellen, aber das interessiert die nicht. Je mehr Unfug desto besser.
Meine Frau winkt mich immer dazu, wenn ich mal wieder aufklärerisch wirken muss. Da sitzen dann Personen, die fest glauben, dass es Chemtrails gibt, der Klimawandel Unfug ist, die Impfungen alle höchstgefährlich waren und Pedro Sanchez ein satanischer Kommunist ist. Irgendeine Korrektur wirkt dann, bis die nächste Welle an Sch... anrollt. "Flood the Zone with shit". Es wirkt. Wenn das selbst immer mehr in Ländern mit hohen Bildungsniveau und Medienverständnis um sich greift, wie schlimm ist es dann in anderen Ländern. Und was neben der Falschinformation mindestens genau so gefährlich ist, ist das konstante hohe Niveau an emotionaler Aufgeregtheit, diese Skandalisierung selbst banaler Dinge. Und das diese Kommunikationsform auch auf etablierte Medien um sich greift, mit der Folge, dass eine konstante Krisensituation suggeriert wird.


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