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Gierflation (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Samstag, 14.10.2023, 13:10 (vor 794 Tagen) @ markus

Unbestritten.
Natürlich sind manche Branchen aber auch leichter zu organisieren als andere.
Meine Frau arbeitet im Gesundheitsbereich. Da hast du eben viele Arztpraxen mit 4-8 Angestellten.
Natürlich auch mal Kliniken mit größeren Gruppen aber eben auch viel in der Fläche.
Da hast du es sehr viel schwerer die "Massen" zu mobilisieren.
In meiner Branche hast du eben großteils größere Standorten. Da gehören wir mit 250 Mann schon zu den Zwergen. Viele Standorte wiederum gehören dann zu übergeordneten Firmen/Konzernen.
Außerdem kommt die starke Verbundenheit zur Gewerkschaft auch aus der Historie (Bergbau, Industrie).
Davon profitiert man dann eben auch in der heutigen Zeit.
Da kriegst quasi nach der Einstellung bzw. zum Beginn der Lehre direkt einen Termin beim Betriebsrat.
Aber ja hier ist auch ziemlich genau bekannt wer sozusagen die Tarifabschlüsse mitnimmt als Angestellter aber sich nicht mit einbringt (kein Mitglied). Dafür kriegt man dann auch durchaus mal einen Spruch.


Kann es sein, gerade im Niedriglohnbereich, dass viele Betriebsräte mittlerweile weder Gewerkschaftsmitglied sind noch mit einer Gewerkschaft zusammenarbeiten möchten?


Es ist weder erforderlich noch ausreichend, dass Betriebsratsmitglieder zugleich Mitglied in der Gewerkschaft sind. Entscheidend ist nur, wie viele Mitarbeiter Mitglied sind. Wenn es 50% sind, kann man schon was mit anfangen.

In vielen Bereichen wird eine Drohkulisse aufgebaut, „wenn ihr da eintretet, dann schließen wir den Standort“. Und oft haben vor allem Geringverdiener den meisten Schiss in der Buchse. Eigentlich paradox, da man eigentlich nicht viel zu verlieren hat. Denn einen Mindestlohnjob würde man ohnehin immer wieder finden. Zudem haben wir ein starkes Kündigungsschutzgesetz. Einfach jemanden kündigen, weil er in die Gewerkschaft reingeht, geht halt nicht.


Jein. Auf der einen Seite ist es natürlich wahr, je mehr Mitglieder, desto mehr Power.
Auf der anderen Seite hat die IGM 2,2 Millionen Mitglieder in Deutschland. Die US-amerikanische UAW (United Auto Workers) hat ungefähr 400.000 Mitglieder in den USA. Der Impact der UAW ist um ein vielfaches größer, selbst 20% Lohnerhöhungen seitens der Autobauer wurden zurückgewiesen (Forderung ist 40% und 32h-Woche).
Bei der IGM fehlt einfach Führung, die bereit ist, vorweg in den Kampf zu ziehen und nicht um 3-4% zu feilschen, während die Autobauer sich, wie noch nie in ihrer Geschichte, die Taschen voll machen (bevor dann bald einige Lichter ausgehen werden, fair enough). Ein Typ Osterloh.


Du kannst nicht absolute Mitgliederzahlen miteinander verhalten. Es kommt auf den %-Anteil an.

Und gerade die Autobauer zahlen sehr gute Löhne für die einfachen Leute.

Ist der bei der UAW höher?


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