schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Gespräch mit Prof. Dr. Carlo Masala : „Bedingt abwehrbereit“ (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 20.10.2023, 17:04 (vor 787 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 20.10.2023, 17:09

Ich war 88/89 beim Bund - 273 Iserlohn
https://www.fschjgbtl273.de/
bin auch auf einem Foto ;-) wer mich findet kriegt nen Bier ;-)

War damals vor dem Studium und es war die Wahl zwischen:
15 Monate BW
24 Monate Zivi

ich hab wegen der weniger Monate BW gewählt und weil ich jetzt keine Probleme mit 'Dienst an der Waffe' hatte. Die meisten Zivis die ich kenne/kannte haben einen guten Job gemacht, kenne nur ne Handvoll Drückeberger.

Damals war die BW in der Gesellschaft verankert. Auch wenn man regelmäßig irgend welche Sprüche oder blöde Blicke bekam, wenn man dann in Uniform nach Hause pendelte. Aber man war doch Bestandteil der Gesellschaft. Niemand konnte sich allerdings ernsthaft vorstellen, dass der Ernstfall - also HEIMATVERTEIDUNG - jemals eintreten würde. War ja mehr so ne Art großes Pfadfinder Treffen ;-)

Nach dem abschaffen der Wehrpflicht sind zwei grundlegende Fehler passiert:
a. Ausrichtung der BW international OHNE wirklich Basis finanziell, logistisch, Rückhalt in der Gesellschaft
b. Wertschätzung der BW in der Gesellschaft grundsätzlich

Masala erklärt auch den Unterschied zu dem Standing der Armee Israel in der Gesellschaft oder ich weiß aus praktischer Erfahrung um das Standing der US Armee in der Gesellschaft.

Glück ab!
Thomas

Ach, in Iserlohn gab es mal Fallis?
Dann hast du auf jeden Fall eine robuste Ausbildung genossen, Respekt.

Ja, also das Thema Wehrpflicht war auch ein großer Schritt in die noch wehrunfähigere Gesellschaft.
Das stimmt, in den USA ist das was ganz anderes. Da gibt es eigene Lounges auf jedem Flughafen für Militärangehörige und wer mit der Uniform in die Bar kommt, ist der Boss am Tisch. "Thank you for your service".
Dieses in jeder Situation devot auftreten ist schon etwas sehr spezielles bei den Deutschen und würde ich auch nicht nur auf Fragen der militärischen Wehrhaftigkeit reduzieren. Das habe ich wirklich noch nirgendswo auf der Welt erlebt, ist aber letztlich vermutlich verquickt mit der Historie, denke ich, und sieht man auch bei so Reizwörtern wie "Nationalstolz". Oder dass ein Comedian/Investigativjournalist (was auch immer er ist) sich beim Truppenabzug aus Afghanistan über eine militärische Ehrenbekundung für die Soldaten im ÖR belustigt, u.a. auch für im Einsatz Verstorbene, und das ganze so in die Richtung faschistoide Vollidioten rückt, wäre in jedem anderen Land gänzlich undenkbar. Mir ist das früher nicht so bewusst gewesen, aber mit zunehmend viel Reisetätigkeiten durch den Job, fällt mir das tatsächlich extrem auf. Ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen zu sagen, in all den Ländern und Kulturen, die ich habe kennenlernen dürfen bisher, habe ich keine gesehen, die derart sensibel und weich ist, wie hier.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1514494 Einträge in 16264 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 15.12.2025, 11:26
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln