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Deutschlands Milliardäre besitzen mindestens 500 Milliarden Euro mehr als bisher angenommen (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Dienstag, 12.12.2023, 21:37 (vor 736 Tagen) @ markus

Gleichzeitig ist der DAX auf Rekordhoch. Auch das kann jeder sehen. Wird aber gar nicht hinterfragt. Wie kann das sein, wenn es der deutschen Wirtschaft angeblich so schlecht geht?

Wie viel % der Umsätze / Gewinne werden denn in Deutschland erwirtschaftet? Wie viel % der Mitarbeiter arbeiten in Deutschland, wie viele Menschen werden in Deutschland neu eingestellt? Und wie viel % der Aktien liegen in Händen deutscher Aktionäre?

Ohne die Zahlen jetzt im Detail zu kennen, würde ich denken, dass man den DAX doch gar nicht mehr mit "der deutschen Wirtschaft" gleichsetzen kann.


Ja, dazu müsste man sich die Berichte im Detail angucken. Aber das ist letztendlich ja nur ein weiteres mögliches Argument, um dem Fußvolk zu vermitteln, es sähe hier ganz düster aus. Die Leute verstehen ja nicht einmal, dass 0,1% Rückgang keineswegs ein nominales Schrumpfen bedeutet. Das heißt einfach nur, dass die Umsatzsteigerungen um 0,1% kleiner ausfallen als die Inflationsrate.

Bei uns im Konzern ist man gemessen an der Inflation noch viel deutlicher als nur um 0,1% geschrumpft. Wir sind so bei 3% nominalem Wachstum bei deutlich höherer Inflation. Juckt das irgendwen? Nein, es werden trotzdem neue Rekorde verkündet, weil man eher auf das nominale Wachstum schaut und nicht die aktuell hohe Inflationsrate dagegengehalten wird.


Du bist gedanklich auf einem falschen Level unterwegs. Solche Fragen stellen sich Akademiker, Ingenieure wie wir. Noch mal: den Abertausenden von unterbezahlten und ausgebeuteten Kackjob-Angestellten (so liefert man dann übrigens auch rosige Beschäftigungszahlen) interessieren solche Nachrichten gar nicht, weil sie schon seit Jahren für mieses Geld durch den Tag hetzen. Und solche landen dann irgendwann bei der AfD. Das ist deren Ausdruck für die Ablehnung der Vermögensentwicklung in diesem Land. Man muss sich ja nur den riesigen Dienstleistungssektor in Deutschland anschauen, wo standardmäßig schlecht gezahlt wird.


Sehe ich nicht so. Denn die AfD will an diesem Thema nichts ändern. Warum Leute AfD wählen hat etwas mit der Flüchtlingskrise zu tun. Das was wir hier gerade diskutieren, ist eher ein unbedeutendes Randthema.


Das ist ein Trugschluss. In den Köpfen dieser Wähler ist "Ausländer raus" und "kein Geld mehr für die EU" gleichbedeutend mit "mehr Geld für mich".
Immer wieder die gleiche Leier zu spielen, dass die Deutschen einfach nur ihren über Jahrzehnte verlorenen und in ihrer DNA quasti-enthaltenen Fremdenhass wiederentdeckt haben und das alles nichts mit Vermögensungleichheit zu tun hat, wird uns noch viel tiefer in die Scheisse reiten.


Also ich weiß nicht, ob das wirklich deine Hoffnung ist. Aber es wird kein Vermögen nach unten verteilt. Niemals. Auch nicht, wenn die AfD plötzlich regieren würde, da sie pro Unternehmen ausgerichtet ist, zum Teil auch Spenden von Unternehmen erhalten und das nicht, damit dann hier einmal alles kollabiert. Die erwarten den Status quo. In dem Moment, wo der Kollaps droht, wird sich diese Klientel abwenden.

Es geht nur um die Ausländer. Und gleich danach kommen die Geringverdiener als zweitgrößter Abschaum.


Es ist nicht meine Hoffnung, es ist meine Sorge.
Lies mal "Nach dem Krieg sind alle gleich" (oder in der Originalfassung "Violence and the History of Inequality from the Stone Age to the Twenty-First Century") von Walter Scheidel. Es ist immer das gleiche Muster, wenn sich derartige ökonomische Gegebenheiten, wie wir sie mittlerweile wieder haben, breitmachen. Und all das was du beschreibst, passt auch 1 zu 1 zu dem Bürgerverhalten der Weimarer Republik. Warum sollte das jetzt zufällig anders sein, wo auf einmal das erste mal seit der Weimarer Republik wieder ähnliche Vermögensungleichheiten herrschen?


Weil es den Leuten dafür viel zu gut geht. Es leidet niemand an Hunger, es haben alle ein Dach über den Kopf, warmes Wasser, Strom und Internet. Man muss dafür nicht einmal arbeiten gehen. Wenn man es doch tut, müssen es nur 5 Tage x 8 Stunden sein.

Das alles war vor 100 Jahren nicht so. Es gibt hier relative, aber keine absolute Armut mehr.

Das stimmt. Wobei das ja immer auch eine in die aktuelle Zeit eingebettete Armut ist.
Die Sterbefälle / Sterblichkeit in den 1870ern war zum Beispiel um ein vielfaches höher, gleiches gilt für die Säuglingssterblichkeit (in den 1870ern noch bei 250 je 1000 Lebendgeborene, in der Weimarer Republik bei unter 100), als in dem aus unserer Sicht völlig verarmten Alltag am Ende der Weimarer Republik. Zu dem Zeitpunkt hätte man sicherlich auch sagen können "Ist doch ganz ok, im Vergleich zu 1880. Da hatten die nicht mal Strom in den Großstädten".

Ob eine Susanne Klatten 5 Milliarden, 50 Milliarden oder 500 Milliarden hat, was für einen Unterschied macht das? Das ist für die meisten Menschen doch gar nicht greifbar.

Absolut. Aber das ist ja auch nicht deren "Problem", ob irgendwer persönlich viel Geld hat, z.B. eine Frau Klatten. Sondern dass sie selbst zu wenig Geld haben (was u.a. an der Vermögensungleichheit liegt und welches diese weiter verstärkt).


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