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Lockdown bis 14.02. - ich freu mich auf die Politikerfrisen (kT) (Corona)

markus, Donnerstag, 21.01.2021, 11:02 (vor 1181 Tagen) @ simie


Wie gesagt: Natürlich wäre es rein epidemiologisch besser, den Wert deutlich senken. Aber kann man das den Leuten erklären? Oder kommt dann wieder der Vorwurf, dass das unrealistisch ist?


Gut. Aber dann sind wir wieder bei der Ausgangsfrage ob es in der derzeitigen Situation überhaupt sinnvoll ist, sich auf die Inzidenzzahl 50 zu beziehen.
Das mag ein sinnvolles Ziel im Herbst gewesen sein. Zu einem Zeitpunkt, wo der Winter bevorstand und auch Impfungen in weiter Ferne waren. Wie wir alle wissen, wurde dies im Herbst jedoch nicht mal ansatzweise erreicht. Eventuell hat es auch gar keine Chance gegeben, dieses Ziel zu erreichen. Wohl nicht mit den Mitteln, die man zur Verfügung hatte. Eventuell hätte es geholfen stärker auf technische Lösungen (Schnelltests, Filter etc.) zu setzen. Aber das bleibt Spekulation.
Fraglich ist dann ob es derzeit ein vernünftiges Vorgehen ist, dieses Ziel in jedem Fall erreichen zu wollen. Oder ob es nicht tatsächlich realistischer ist, auf andere Indikatoren zu schauen. Wir müssen jetzt schauen, dass man in den Monaten bis zum Frühjahr das Gesundheitssystem nicht zusammenbrechen lässt. Bei gleichzeitiger Perspektive Institutionen wie Schulen möglichst schnell wieder zu öffnen.
Das sind jetzt zwei Monate, die es zu überbrücken gilt. Dann werden Wetter und zunehmende Impfungen dafür sorgen, dass die Inzidenzzahlen abnehmen, bzw. nicht mehr so wichtig sind, da es weniger vulnerable Personen betrifft.
Und da gibt es halt zwei Blickwinkel. Die einen sagt, dass man jede Infektion vermeiden sollte, egal welche Kollateralschäden dies verursacht, die andere, dass man schauen sollte, die Kollateralschäden nicht zu unterschätzen und daher mehr Infektionen in Kauf nehmen würde, jedoch beispielsweise Schulen früher öffnen würde.
Die beiden Nullcovid-Vorschläge lasse ich mal beiseite. Die sind einfach nicht realisierbar. Und letztlich auch nicht mehr nötig.

Und hier sind wir einem Dilemma: Die einen fordern die deutliche Absenkung des Werts von 50 auf 25, während die anderen deutlich höhere Werte in Kauf nehmen würden. Warum soll dann der Wert von 50 als Kompromiss zwischen diesen beiden Extrempositionen nicht einfach bestehen bleiben?

Betrachten wir ausschließlich die Intensivstationen, hätte das ebenfalls zu dem derzeitigen Lockdown geführt. Denn die Intensivstationen waren nah an den Grenzen. Erst mit den Maßnahmen entspannt sich wieder die Situation. Es reicht doch nicht aus so zu tun, als gäbe es keinen Inzidenzwert.

Es steht und fällt mit dem R-Wert. Ein dauerhaften R-Wert von über 1 führt immer in die Katastrophe. Wenn wir uns also eh nur einen dauerhaften Wert von maximal 1 erlauben können, dann ist dieser Wert einfacher bei niedrigen Inzidenzen erreichbar. Und mit niedrigen Inzidenzen könnten wir zielgerichtet entgegensteuern und danach differenzieren, welche Orte Infektionstreiber sind. Mit anderen Worten: Man hätte deutlich früher und nicht deutlich später handeln müssen. Das spätere Handeln bedeutet Einschränkungen in Grundrechte, die vielleicht kein Infektionstreiber sind. Dann geht es nur noch mit der Gießkanne.


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