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Lockdown bis 14.02. - ich freu mich auf die Politikerfrisen (kT) (Corona)

markus, Mittwoch, 20.01.2021, 17:29 (vor 1192 Tagen) @ Sascha

Dann erkläre doch mal, warum die 50er Inzidenz so wichtig ist.

Dass dieser Grenzwert willkürlich ist und die Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter zur Kontaktverfolgung eben nicht abbildet, haben die letzten Wochen doch gezeigt. Diese Grenze hat überhaupt keinen Widerstand zum exponentiellen Wachstum geboten. Sie steht auch, zumindest habe ich dazu nichts gefunden, in einem statistischen Zusammenhang mit den Intensivkapazitäten.

Wenn der Inzidenzwert Teil einer Kontaktverfolgungsstrategie sein soll, muss er offenkundig niedriger liegen. Wenn man ihn mit wirtschaftlichen Interessen vermengt und höher ansetzt, um später einschränkende Maßnahmen erlassen zu können, dann ist er nicht wichtig, sondern relativ beliebig.

Wenn die Grenze nämlich eher bei den Werten der Gesundheitsämter von 30 bis 35 liegt, dann ist es völlig belanglos, ob man die Grenze bei 50, 70 oder 100 setzt. Zu spät ist zu spät. Dann gibt es nur ein viel zu spät.

Das meine ich echt nicht geschwurbelt. Ich verstehe das Festhalten daran wirklich nicht, weil es sich eben als Grenzen im Oktober als nicht funktionierend erwiesen hat.

Es ist ja auch kein Allheilmittel, aber es ist ein zusätzliches Mittel welches in einem bestimmten Umfang hilft. Das aus zwei gründen: Je mehr Kontakte nachverfolgt werden können, desto mehr potentielle Infektionsketten werden allein durch die Kontaktverfolgung durchbrochen. Das senkt den R-Wert. Und desto mehr sind auch die Übertragungswege bekannt. Letzteres ist derzeit ein großes Problem: Wir wissen nicht, woher die Infektionen kommen. Würden wir das wissen, könnten wir deutlich gezielter Gegensteuern statt im Nebel zu stochern. Da aber nur noch etwa 1/5 der Infektionen einem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden können (und da auch größtenteils nur die einfacheren Fälle, in anonymen Menschenmassen ist es deutlich aufwendiger), ist die Datenlage aktuell für die Tonne.

Die Gesundheitsämter haben vereinfacht gesagt: Ab 35 wird es kritisch, ab 50 haben wir die Lage nicht mehr unter Kontrolle. Deshalb gibt es ab 35 auch schon die ersten Einschränkungen und ab 50 weitere. Jetzt kann man darüber streiten, ob diese Werte tatsächlich richtig sind. Es dürfte maßgeblich von der Besetzung des jeweiligen Gesundheitsamts ankommen. Aber man kann ja schlecht für jedes einzelne Gesundheitsamt eigene Inzidenzwerte festlegen. Es ist ein ungefährer Mittelwert.

Nehmen wir mal an die konsequente Kontaktverfolgung hätte einen Vorteil im R-Wert von 0,1. Nur als Beispiel. Dann hilft das alleine natürlich nicht, wenn der R-Wert ansonsten bei 1,3 liegt. Es ist aber eine von vielen wirksamen Maßnahmen, die aber anders als andere Maßnahmen nicht in die Grundrechte eingreift. Und es ist einfacher von einem R-Wert von 1,2 auf unter 1 zu kommen als von einem Wert von 1,3.


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