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In Belgien 295.000 neue Fälle im Oktober (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Montag, 02.11.2020, 22:52 (vor 1272 Tagen) @ markus

Die Hong Kong-Grippe begann wohl im Winter 1969/70 und war erst im Winter 1970 ausgestanden. Man ließ es einfach durchlaufen und es stellte sich irgendwann Immunität ein. Bei Corona würde es wohl ähnlich laufen. Der Unterschied ist jedoch, dass man damals solche Opferzahlen für vertretbar hielt. Heute nicht mehr. Das hat sicherlich auch viel mit dem Internet zu tun. Das war aber auch gar nicht der Punkt. Auch in der Vergangenheit gab es schon ähnliche Naturkatastrophen. Und zwar ohne, dass die Welt plötzlich unterging. Das Gelaber von Mittelalter ist schlichtweg dummes Zeug.


Sachlich gesehen ist das nicht verkehrt, was du sagst. Rhetorisch und der - sagen wir mal - indifferente Unterton können allerdings eine gewisse Empörung nicht verhindern...
Der Unterschied zwischen damals und heute liegt allerdings auch u.a. darin, dass sich viele Länder heute den (teilweisen) lockdown schlicht leisten können. Nicht alle Länder, aber viele.


Es geht neben der finanziellen Leistbarkeit auch um die Infrastruktur, die wir heute mit dem RKI und den Gesundheitsämtern haben, die es erst ermöglichen, überhaupt einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu haben. Die heutigen Möglichkeiten kann man nun wirklich nicht mit den 70er Jahren vergleichen.

Man muss allerdings auch gar nicht so weit zurückgehen, um solche humanitären Krisen in der Vergangenheit zu suchen. Natürlich eher nicht in Europa, sondern Jahr für Jahr in Afrika oder Asien. Da hört man dann allerdings weniger Aufschrei und Empörung - vermutlich weil es weit weg ist vom eigenen schnuckeligen luxuriösen Wohlbefinden. Dagegen sind die 1-1,5 Mio. Coronatote peanuts...


Du kannst gerne regelmäßig Threads über die Situation in Afrika eröffnen, damit sich das ein stückweit ändert.

Corona gibt es übrigens auch in Afrika, nur (sehr wahrscheinlich) schlimmer. Es dürfte nicht unwahrscheinlich sein, dass sich dort das Virus ungebremst ausbreitet und mangels Krankenhäuser vielen nicht geholfen werden kann. Das ist eine zusätzliche Katastrophe zu den ganzen anderen Katastrophen. Aber nur weil es noch andere Katastrophen gibt, macht das die zusätzliche nicht besser.

Auch hier wieder. Das ist nichts weiter als deine ureigene Hypothese. Nach dem, was man lesen kann, scheint Afrika recht gut durch die Krise zu kommen, besser als viele Länder in Europa. Was zum einen an einer jungen Bevölkerungsstruktur liegt und zum anderen daran, dass es auf dem Kontinent viele Krankheiten wie Malaria, Durchfallviren oder Parasiten gibt, die das Immunsystem trainieren, sodass es schneller und effektiver reagiert. Aus den Epidemien hat Afrika seine Lehren gezogen. Es lagen Notfallpläne vor, Helfer aus den Gemeinden wurden eingesetzt und die Regierungen haben schnell mit Vorsichtsmaßnahmen reagiert. An vielen Grenzen gab es Fiebermessungen, es wurden Zentren für die Kontaktnachverfolgung aktiviert, Kontaktbeschränkungen und Lockdowns beschlossen. In manche Gegenden fuhr sogar kein Bus mehr und es wurden nächtliche Ausgangssperren verhängt. Alkohol wurde nicht mehr verkauft, wodurch die Menschen nicht mehr so oft zusammengekommen sind. Geholfen hat wahrscheinlich auch die Tatsache, dass die Infrastruktur in Afrika nicht so gut ausgebaut ist, wodurch einzelne Gegenden komplett abgeschieden von Infektionsherden sind und sich die Menschen nicht dicht an dicht im Bus drängen.


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