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Was an dem ganzen vielleicht positiv ist... (Sonstiges)

bigfoot49, Leipzig, Freitag, 07.02.2020, 06:43 (vor 1539 Tagen) @ Frankonius

Aber in Leipzig brennen dank der Linken doch ganze Straßen, da will doch keiner hin!!!!11elf

Leipzig ist zwar aufstrebend, aber die Steuereinnahmen waren und sind halt weiterhin gering, man hängt am Tropf von Dresden und dort hat die konservativ-liberale Regierung mindestens ein Jahrzehnt lang gespart, gespart, gespart und gekürzt.

Das wirkt sich u.a. auch auf die Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Straßen, Nahverkehr, Wasserrohre) aus. Man hatte jahrelang und hat auch weiterhin hohe Sozialleistungen zu zahlen, dementsprechend wurde bei der Infrastruktur jahrzehntelang auf Sparflamme gefahren, weil das Geld (und bei Schulen und Kindergärten wohl auch teilweise die Weitsicht) fehlte. So ist die Infrastruktur marode.
Und mitnichten wurde nach der Wende ordentlich saniert (zB liegt oftmals das Kopfsteinpflaster immer noch drunter) bzw ist das halt auch schon wieder 25-30 Jahre her.

In kleineren Ortschaften bzw auf dem Land (in Sachsen) sieht es da teils besser aus, als in der Großstadt meiner Meinung nach. Nur wenn da die Jobs schlecht (noch schlechter) bezahlt oder gar nicht vorhanden sind, die Leute dadurch abwandern, zieht das den Teufelskreis nach sich, dass die öffentlichen Einrichtungen verkürzt geöffnet oder gleich geschlossen werden, wodurch die Wege weiter werden. Es wird immer unattraktiver, also ziehen noch mehr weg, Geschäfte schließen etc....

Und dann hört man doch auch nach die Schreckensnachrichten aus einer Großstadt wie Leipzig. Das geht doch teils schon in den Außenbezirken los, dass die Leute denken, dass innerhalb der Innenstadt Mord und Totschlag und Verhältnisse wie irgendwann in den 90er in New York City herrschen.
Auf einmal werfen die sächsische CDU und FDP einem Oberbürgermeister vor für die mangelnde Sicherheit in der Stadt verantwortlich zu sein. Wohlgemerkt die zwei Parteien, die in Dresden jahrelang den Personalabbau an allen Ecken und enden vorangetrieben haben.

Und dann kam die Flüchtlingswelle. Das Geld, welches in den Jahren stets Mangelware war (aber nur auf kommunaler Ebene, beim Bund sprudelte es ja genug) und weswegen Leistungen gestrichen und Eintrittspreise erhöht wurden, ist auf einmal in Mengen da. Und befeuert vom rechten Narrativ kriegen DIE jetzt alles bezahlt, während für den Deutschen kein Geld vorhanden war. Während es bei Arm gegen Reich immer heißt “elende Neiddebatte”, hab ich das in diesem Zusammenhang kein mal gehört - auch wenn das hier auch zutreffen könnte.

Aus meiner Sicht hat die Politik in den letzten Jahren viele Fehler gemacht. Im Rahmen der Flüchtlingswelle hat man den Leuten zu wenig erklärt, wieso nun gerade das Geld da ist, während auf der anderen Seite Leistungen immer mehr gekürzt werden.
Politiker übernehmen für ihre Fehltritte keinerlei Verantwortung mehr. Posten werden sich zugeschoben. Und es geht um Machterhalt.
Und zu wenig um das Miteinander. WIR (Partei X) gegen die (Partei Y) anstatt um das Land (sieht man ja auch gut in Thüringen - um jeden Preis einen Linken MP verhindern).
Und in Sachsen (bzw. wohl auch in anderen östlichen Bundesländern) haben die Bundestags- und Landtagsabgeordneten scheinbar komplett den Bezug zu ihren Wählern verloren, wie man im Rahmen der letzten Bundestagswahl und des Landtagswahlkampfes in Sachsen lesen konnte: man lässt sich vor Ort kaum noch blicken. An der Stelle sind bisher die Rechten und auch die AfD eingesprungen, ein Kretzschmar (so bescheuert seine ewigen Hufeisenvergleiche auch ist) hat das erkannt und tingelte fortan auch über die Dörfer.

Das alles führt gerade in den östlichen Bundesländern, in denen die Demokratie noch nicht so gefestigt ist, dazu, dass die Leute sich von “denen da oben” alleine gelassen fühlen und den rechten Blendern aufsitzen.


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