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Gasumlage 2,419 Cent pro kWh (Politik)

HH-Tim, Osnabrück/Hamburg, Dienstag, 16.08.2022, 14:28 (vor 620 Tagen) @ quincy123
bearbeitet von HH-Tim, Dienstag, 16.08.2022, 14:31

Das ist doch Quatsch.

Ähm, nein ist es heute ganz klar nicht.

Dieser "Fehler" musste erstmal zu einem Fehler werden, denn dieser "Fehler" hat uns sehr lange sehr gut getan. Es hätte halt auch ewig funktionieren können (und es gab nicht viel, das man daran hätte zweifeln müssen, der Russe hat sein Gas schließlich immer geliefert).

Ja, wir haben, wie ich auch geschrieben habe, lange davon profitiert. Dennoch, ist es aus heutiger sicht klar geworden, dass es nunmal ein Fehler war, sich so auf eine Quelle zu konzentrieren. Das wird uns jetzt ganz erheblich kosten.

Und nun so zu tun, als sei dieses Ergebnis hier vorhersehbar und wahrscheinlich (!) gewesen, ist vollkommener Blödsinn. Ich wiederhole mich: JEDE Entscheidung lässt sich rückblickend sehr einfach bewerten... Ihr alle mit Eurer Weitsicht und "wusste ich damals schon" wusstet sicherlich auch, dass der Bitcoin um mehrere 1000% steigen wird - und dennoch regt Ihr Euch heute über eine Gasumlage auf. Will sagen: Es ist eben nicht so eindeutig gewesen, dass passieren wird, was gerade passiert. Es wird aber so getan als ob. Plötzlich wussten das alle eh schon und "die da oben" waren mal wieder - wie immer - zu blöd. Wäre das Land vom BVB Forum regiert, wir würden im Paradies leben.

Ich habe nie geschrieben, dass es total offensichtlich, vorhersehbar oder auch wahrscheinlich war. Ich habe sogar geschrieben, dass es aus Uniper Sicht irgendwie verstänlich ist, das billigste Gas zu nehmen. Ändert nicht daran, dass es aus heutiger Sicht sich als Fehler herausstellt.
Dennoch ist es bei Firmen usus, kein Single-Sourcing zu betreiben, da man beim Wegfallen dieser Lieferanten plöztlich in existenzielle Schwierigkeiten geraten kann. Ein Maschinenbauer wäre in so einem Fall jetzt Pleite. Uniper ist nunmal systemrelevant, um größeren Turbulenzen am Gasmarkt oder sogar Lieferausfälle zu vermeiden und wird mit deswegen mit Steuergeldern gerettet. Nichts desto trotz ist dieses extreme Single-Sourcing einfach schlechtes Management, was man sich nur im Bewusstsein der Systemrelevanz erlauben konnte.


Was bei all dem vollkommen ausser Acht gelassen wird, sind alle Alternativen Optionen... und wir machen es uns mal einfach und tun so, als wäre allein die Partei mit den jeweils meisten Stimmen schuld: Was glaubt ihr ernsthaft hätten wir wählen müssen, damit die aktuelle Situation nicht eingetreten wäre?

Den Bogen zu einer Parteikritik schlägst du jetzt. Ich habe geschrieben, dass es schlechte Politik war. Dass es mit anderen Parteien besser gewesen wäre, habe ich nicht behauptet.
Wobei ich schon der Meinung bin, dass die Grünen auf dieses Problem schon länger hingewiesen haben und wir mit alternativen Energien schon deutlich weiter sein könnten. Das weiß man aber nicht, insbesondere da in deren Plänen Gas als Brückentechnologie für die Energiewende am Strommarkt ja auch eine größere Rolle gespielt hat.

Die CDU ist blöd? Die SPD mit Gas-Gerhard auch? Die Grünen wären es gewesen? Und ihr seid sicher, dass wir dann heute nicht andere Probleme hätten?

Kann man nicht, wie ich gerade schrieb, hätte Gas da im Strommix eine größere Rolle gespielt, wobei man andersrum mehr diversifizieren wollte und bei alternativen Energien schon deutlich weiter hätte sein können.
Dennoch haben die Entscheidungen von CDU und SPD nunmal in diese Situation geführt, das kann man auch mal einsehen.

Wann waren noch gleich die Zeiten, in denen rückblickend gesagt wurde: "Geiles Wahlergebnis, läuft alles wie gewünscht, alles richtig gemacht, gut gewählt, keine Probleme, alle halten ihre Wahlversprechen und uns gehts allen gut!"

Ach ja. Nie.

Hä? Ich weiß nicht auf welchen Teil meines Posts du hier antwortest oder was du mir sagen möchtest.

Jetzt sind wir alle böse auf die Ampel, wählen beim nächsten Mal irgendwas anderes und alles wird gut - so einfach ist das (leider nicht).

Ich bin nicht böse auf die Ampel. Sie hat ein extrem schwieriges erstes Jahr, aus welchem sie versucht das Beste zu machen. Ich stimme bei weitem nicht mit allem überein und ärgere mich über vieles (insbesondere eine mangelhafte Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit in vielen Teilen), aber erkenne auch die außergewöhnlich schwierigen Umstände an.


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