Richy Müller: Texte #allesdichtmachen wurden (auch) vorgeben (Corona)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 24.04.2021, 11:29 (vor 1113 Tagen) @ Ulrich

https://www.n-tv.de/leute/Ich-war-blauaeugig-article22511095.html

Hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits wirkt Müller im Interview durchaus sehr reflektiert, andererseits hat er sich völlig gedankenlos instrumentalisieren lassen.

Wenn das was Müller sagt der Wahrheit entspricht, dann sind die Macher im Hintergrund sehr bedacht vorgegangen. Die kannten den Gesamtplan, die Schauspieler hingegen nicht. Zumindest bei Müller lief das ganze über die persönliche Ebene.

Wie sagt der Regisseur Adolf Winkelmann gestern so schön im WDR:

Adolf Winkelmann bezeichnete die Aktion gegenüber den WDR als "überflüssig". Sie verwundere ihn aber nicht. "Das sind ja Schauspieler, die wir kennen und die uns immer Texte von klugen Autoren vortragen", sagte er. "Das, was da jetzt im Netz steht, passiert, wenn man Schauspielern das Drehbuch wegnimmt."

Wobei wir ja mittlerweile wissen hat es ein Drehbuch gegeben. Der Tatort-Regisseur Dietrich Brüggemann hat gesagt, "Richy mach et", und Richy hat es gemacht. Da lobe ich Zwölf- bis Vierzehnjährige. Die machen in der Regel nicht, was man ihnen sagt.

Ein Schauspieler lernt aber vorher den Text, bevor er ihn dann spricht oder spielt. Da sollte mir dann bei so einer Aktion dann auffallen, dass das eventuell Murks ist. Und ein Text beinhaltet immer auch einen Kontext, damit der Schauspieler das sauber interpretieren kann. Also entweder wurden die hier massiv hinters Licht geführt oder sie waren naiv oder fanden es gut. Es haben ja genug abgesagt und verstanden, für was sie sich da hergeben.