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Hummels? Bayern? Da war doch was... (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 28.06.2020, 00:06 (vor 1361 Tagen) @ homer73

Hat drei Jahre mit diesen Mentalitäts-Biestern in München zusammengespielt. Er war eines dieser Biester.

Jetzt spielt er mit Leuten, die "den Gegner unterschätzen" oder "keine Lust haben".

Man könnte es ihn kaum übel nehmen, wenn er hier wieder die Segel streicht.

Saison 2017/18, 34. Spieltag.

Bayern steht als Meister mit deutlichem Vorsprung auf Rang 2 schon länger fest. Es ist das letzte Spiel von Jupp Heynckes als Trainer von Bayern München. Heimspiel, volles Haus, jeder erwartet einen würdigen Abschied für einen Trainer, der wieder einmal den Bayern die Saison gerettet hat, als er von Uli als troubleshooter geholt wurde. Und er hat die schlingernden Bayern wieder einmal auf Kurs gebracht. Der Jupp Heynckes, der die Bayern ein paar Jahre zuvor zum größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte geführt hat. Ein Sieg für Jupp ist quasi Pflicht an diesem letzten Spieltag. Und der Gegner heißt VfB Stuttgart, der es nach Trainerwechsel noch auf einen respektablen Platz in der oberen Tabellenhälfte geschafft hat. Allerdings beileibe kein Gegner, der Bayern ernsthaft in Gefahr bringen sollte.

Doch was passiert an diesem Nachmittag? Die Bayern spielen pomadig, sozusagen im Urlaubsmodus. Die Mannschaft von Tayfun Korkut ist spritziger, aggressiver, schneller und geht in Führung. Ein Schönheitsfehler, dachte man. Die Bayern gleichen aus, es geht also alles den erwarteten Gang. Erwartete man. Doch was die Bayern an diesem Tag spielen ist mit ‚Schlendrian‘ noch sehr freundlich umschrieben. Ein ums andere Mal kontern dynamische Stuttgarter langsame Bayern aus. Am Ende verliert Bayern dieses Spiel 1:4. Jupp not amused, Ulis Kopf puterrot. Ein unwürdiger Abschied für Heynckes.

Bei den Bayern spielten alle eingesetzten Spieler an diesem Tag äußerst schwach. Und Mats Hummels war unter diesen schwachen Spielern einer der schwächsten. Der Mats Hummels, der mit dem zuvor in der Saison entlassenen Trainer Carlo Ancelotti über Kreuz lag. Der unter Ancelotti schwache Spiele ablieferte und unter dessen Nachfolger Heynckes starke. Der Vorwürfe zurückwies, er sei am Sturz Ancelottis beteiligt gewesen. Er sei kein ‚Königsmörder‘, so sein Statement.

Der Mats Hummels, der auch mit dem neuen Trainer Niko Kovac seine Probleme hatte. Kovac hielt ihn für zu langsam. Hummels hatte zudem eine Schwächephase, leistete sich schwere Fehler. Er wurde zu einer Gruppe von 5,6 Spielern gezählt, die gegen Kovac opponierten. Bayern begann wie unter Ancelotti (nur deutlich früher) an zu schlingern, der Rückstand auf den Tabellenführer BVB wuchs stetig an. Doch was bei Ancelotti noch funktionierte (dank Uli; Carlo war Kalles Mann), funktionierte bei Kovac nicht. Denn er war Ulis Mann und Hoeneß stellte die gesamte Mannschaft in den Senkel. Der Trainer würde bleiben, basta. Und Hummels bekam die freundliche Empfehlung, sich zur neuen Saison oder vielleicht auch schon zur Winterpause, einen neuen Club zu suchen. Hummels steigerte sich danach deutlich in seinen Leistungen und war in der Rückrunde der beste Innenverteidiger der Liga. Und wechselte dann zu uns (zurück).

Nur um es klarzustellen:
Ich persönlich halte die Verpflichtung von Hummels durch den BVB nach der ersten Saison für eine Verpflichtung, die uns weitergebracht hat. Die Geschwindigkeitsdefizite von Hummels sind nicht weniger geworden, aber insgesamt hat er (insbesondere nach der Umstellung auf das Dreierkettensystem) zur Stabilisierung unserer Defensive einiges beigetragen. Vor allem hat er wieder seine Rolle als tiefer Spielmacher aus der Innenverteidigung heraus eingenommen. Dies war auch dringend notwendig, weil unser defensives/zentrales Mittelfeld nicht unbedingt bzw. zu selten von Kreativität und Ideen gekennzeichnet ist. Wir werden sehen, wie sich das in der nächsten Saison und darüber hinaus entwickeln wird.

Allerdings wäre ich vorsichtig, Hummels auch aus seiner Zeit bei Bayern heraus hinsichtlich des Faktors ‚Mentalität‘ eine Qualität zuzuschreiben, an die man gerade hinsichtlich seiner Zeit bei Bayern in einigen Phasen zumindest Fragezeichen setzen kann.


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