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Welchen Beitrag leisten eigentlich Vermieter? (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 24.03.2020, 10:44 (vor 1456 Tagen) @ Lattenknaller

Bei allen Diskussionen um Kurzarbeitergeld, Beihilfen für Unternehmen frage ich mich, wieso eigentlich nicht mehr darüber geredet wird, ob und welchen Beitrag in dieser Lage auch Vermieter leisten könnten bzw. sollten.

Die Mieten sind nun mal für sehr viele Prvathaushalte und auch kleinere Betriebe einer bzw. der größte Ausgabenposten. Wieso muss bzw. soll der Staat (und damit letztlich alle Steuerzahler) alle durch diese Krise in Not geratenen Haushalte und Betriebe finanziell soweit unterstützen, damit diese vorrangig die Mieten in voller Höhe weiterzahlen können?

Letztlich sollten auch Vermieter längerfristig daran interessiert sein, z.B. einem gewerblichen Mieter eine zeitlang finanziell entgegen zu kommen, als demnächst dann evtl. gar keine Miete mehr zu bekommen, weil dieser seinen Laden dicht machen muss und Nachmieter auch nicht gerade Schlange stehen.

Und weshalb z.B. große Immobilienunternehmen in dieser Situation Aktionären durch florierende Mieteinnahmen erwirtschaftete Dividenden zahlen sollen, erschließt sich mir auch nicht wirklich.


Wie Ulrich schon schrieb, "Vermieter" ist ein heterogener Begriff.
Es gibt auch viele Vermieter, für die ist die Miete der Haupterwerb, gerade ehemalige Selbständige leben im Alter davon. Die haben dann auch ein Problem.
Ich persönlich vermiete auch zwei kleine Wohnungen. Eine hat gerade Probleme, da habe ich gestundet.
Es bringt mir ja nichts, das jetzt versuchen einzutreiben. Und ich bin mir sicher, dass viele private kleine Vermieter das momentan genauso handhaben.

Hatte neulich hier über ein Beispiel aus Saarbrücken berichtet. Ein Vermieter erlässt vier Restaurantbetreibern (alteingesessene, inhabergeführte Betriebe, keine Systemgastronomie) die Miete zunächst für zwei Monate. Keine Stundung, er verzichtet auf die Miete. Danach will er eine mögliche Verlängerung prüfen. Er habe seit Jahrzehnten zuverlässige Mieter, mit denen er nie Probleme hatt. Ein solche Vertrauensverhältnis müsse sich jetzt bewähren. Außerdem will er dazu beitragen, dass sich die Gastronomielandschaft der Stadt durch die Krise nicht weiter in Richtung Restaurantketten entwickele. Er hat andere Vermieter aufgefordert, es ihm (wenn finanzieller Spielraum vorhanden sei) gleichzutun.

Die Resonanz war sehr positiv und es haben sich in der Tat mittlerweile einige andere Vermieter angeschlossen.


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