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Pragmatische Lösung? (Politik)

markus, Donnerstag, 09.10.2025, 15:24 (vor 66 Tagen) @ majae

Es scheitert schon an der Definition: Was soll „in den Griff kriegen“ denn genau bedeuten?

Es sind nicht die Plattformen selbst, sondern die User, die dort Inhalte teilen. Und im Grunde ist es recht simpel: Geht es in einen strafbaren Bereich, müssen die Plattformen löschen, wobei die Grenzen manchmal fließend sind. Darüber hinaus können zivil- und strafrechtliche Maßnahmen folgen. Das gibt es alles schon. Alles andere ist legal und muss in einem Land mit Freiheitsrechten akzeptiert werden.

Es gibt wirklich auch gute Inhalte auf Instagram & Co. Selbst die öffentlich-rechtlichen Medien sind dort vertreten. Letztlich ist vieles Geschmackssache. Selbst wenn jemand meint, dass die Erde eine Scheibe ist oder auf Verschwörungstheorien steht, gehört das eben leider auch dazu. Wir müssen akzeptieren, dass manche Menschen so denken.


Ich glaube, du hast nicht wirklich verstanden, worum es geht und auch nicht wirklich, wie die großen SocialMedia Plattformen funktionieren. Kern des Problems ist eben NICHT der einzelne User mit evtl problematischen Weltanschauungen oder Meinungen, sondern die Funktionsweise der Plattformen, insbesondere der Algorithmen, nach denen bestimmt wird, welche Inhalte Millionen von Profilen vorgeschlagen werden. Und die sind so konzipiert, dass Lügen und Unwahrheiten mehr Aufmerksamkeit erzeugen, als objektive, neutrale Darstellungen. Was uns - oh Überraschung - in ein gesellschaftliches Klima geführt hat, wo die kühle Wahrheit weniger richtig ist als lautstarke Meinungen.
Dazu kommt natürlich auch, wie der Rest der Software aufgebaut ist, wie Likes und Benachrichtigungen uns gezielt in eine Dopamin-Abhängigkeit geführt haben. Gibt da ja Whistleblower von Ex-Mitarbeitern, die das bestätigen. Wie bei allen anderen Drogen, sind Kinder und Jugendliche deutlich anfälliger. Bei Alkohol, Nikotin und Glücksspiel berücksichtigen wir das ja auch in der Gesetzgebung. Aber wahrscheinlich würdest du auch die Altersbeschränkung für Spielotheken aufheben, ist ja schließlich alles nur ein pädagogisches Problem und man muss den Kids nur den richtigen Umgang damit beibringen, oder?

Ich hab schon verstanden, worum es geht. Aber du stellst das zu einseitig dar.
Natürlich haben Algorithmen und Plattformmechanismen einen Einfluss, aber sie entbinden den Einzelnen nicht von Eigenverantwortung. Das Zusammenspiel von Technik und Nutzerverhalten ist komplexer als „die Plattform ist schuld“.
Auch Whistleblower-Berichte zeigen ja: Die Systeme reagieren auf das, was Menschen anklicken. Das heißt, Nutzer verstärken die Dynamik selbst mit.
Wenn man also nur die Technik kritisiert, blendet man die gesellschaftliche und individuelle Ebene aus und macht es sich zu einfach.

Die Plattformen spiegeln vor allem, was Menschen sehen wollen. Das ist unbequem, aber ehrlich.
Und nein, niemand redet davon, Altersgrenzen aufzuheben. Diese Strohmänner zeigen nur, dass du eigentlich keine Lust auf eine differenzierte Diskussion hast.


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