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Pragmatische Lösung? (Politik)

Nietzsche, Dienstag, 07.10.2025, 22:25 (vor 68 Tagen) @ schweizer666

Ich glaube du verstehst mich falsch.

Ich vermittle durch Werbung nicht das Gefühl, dass du in unserer Gesellschaft minderwertig bist, bloss weil du das Produkt X oder Y nicht besitzt.

Woher weißt Du das? Du zeigst eine glücklich Familie beim Frühstück. Und schwupps leiden alle unfreiwillig Alleinstehende wie die Hunde. Du zeigst Kinder, die sportlich irgendwas können. Zack fühlen sich übergewichtige Kinder minderwertig.
Du zeigst Kinder mit Freunden, zack fühlen sich Mobbingopfer gleich nochmal als Verlierer.
Schöne Frauen? Wohlhabende Männer? Diese James-Bond-Rollenbilder?
Oder Du zeigst einfach nur ein schönes Auto, ganz ohne Personen. Wie fühlt sich jemand, der sich nur ne Schrottkarre leisten kann?

Du erzeugst die Werbung nicht mit der vorrangigen Absicht, dass sich Leute schlecht fühlen. Aber gerade schnlecht genug, dass sie das Produkt als mögliche Lösung für ein eingeredetes Problem sehen. Vom Kollateralschaden ganz abgesehen.

Ganz im Gegensatz zu Social Media Kanälen, welche bewusst oder unbewusst solche Assoziationen streuen und steuern:

Du bist minderwertig, wenn du nicht XY verdienst.

Du bist minderwertig, wenn du nicht aussiehst wie ein Supermodel.

Du bist minderwertig, wenn du nicht Produkte der Marke XY verwendest oder besitzt.

Du bist minderwertig, wenn deine Beiträge und Gedanken nicht mindestens die Reichweite von XY oder so und soviele shares und likes erzielen.

Jo, das ist finsterster Scheiß.

Im Werberecht ist sowas (zumindest in der Schweiz), komplett verboten. Aber auf Social Media Kanälen, kann jeder "Influencer" oder meinetwegen auch Schulkamerade solche Werte ohne Konsequenzen oder ernsthafte Prüfung verbreiten.

Das ist doch Selbstbetrug. Man muss sich bei der Werbung vielleicht innerhalb gewisser Grenzen bewegen, aber das ist doch nur ein gradueller Unterschied. Fundamental sehe ich den Unterschied nicht.
Was ist denn Werbung, wenn nicht die Verknüpfung von Produkt und Emotion?

Darum geht es hier aber nicht. Wenn du persönlich findest, es ist in Ordnung, wenn jeder EU-Bürger unter generalverdacht gestellt wird und sämtliche elektronische Kommunikation präventiv überwacht werden sollte, dann kann ich das akzeptieren und ist doch grundsätzlich ok wenn du eine andere Meinung hast. Für mich persönlich ist das nicht ok. So sehen wir das halt unterschiedlich. Es fördert jedoch einen Diskurs über wichtige, grundsätzliche Themen.

An welcher Stelle hat einer meiner Beiträge bei Dir den Eindruck erweckt, ich hätte auch nur die kleinste Sympathie für Überwachung?


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