schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Cem Özdemir gestern Abend bei Lanz (Politik)

Foreveralone, Dortmund, Samstag, 10.06.2023, 00:46 (vor 322 Tagen) @ markus
bearbeitet von Foreveralone, Samstag, 10.06.2023, 01:04

Ja, das ist alles richtig. Nur: inwiefern spielt es eine Rolle, wie viele Milliarden einige wenige Menschen an Vermögen besitzen? Das wird doch volkswirtschaftlich erst dann ein Problem, wenn es zu viele Menschen gleichzeitig mit einem solchen Reichtum gibt und auch erst dann, wenn all dieses Geld plötzlich in den Umlauf gebracht wird und somit die Inflation massiv ansteigt. Insofern kann uns eigentlich egal sein, was mit Frau Klatten ist. Sie schafft gut bezahlte Arbeitsplätze in Deutschland. Und das ist besser für die Wirtschaft, als gäbe es BMW nicht. Die Vorteile überwiegen hier. Es ist eher ein moralisches Problem.


Schrieb ich ja, ist erstmal kein Problem, wenn einzelne Menschen sehr viel Geld besitzen und im Gegensatz Arbeitsplätze einen relativen Wohlstand für tausende Angstellte sichern. Problematisch ist, dass die Hälfte dieses erwirtschafteten Vermögens in die Taschen von zwei Leuten fließt, ohne dass sie jetzt wirklich einen wesentlichen Anteil zu der Produktivität beitragen, dieses Vermögen neues Vermögen generiert und selbst nach dem Ableben diese Spirale fast unverändert weiterläuft. Das führt zu einer immer krasser werdenden Konzentration des Vermögens und das kann auf lange Sicht nicht gut führen. Richtig absurd wird es, wenn dabei noch bedenkt, dass eine Halbierung dieses konzentrierten Vermögens keinerlei Einfluss auf das tatsächliche Leben dieser Personen hätte, aber - mal populistisch gesprochen - damit der Lebensstandard der ärmsten Hälfte (!) verdoppelt werden könnte.


Ja, das ist ganz schön beängstigend. Wobei man noch weitergedacht hinterfragen müsste, ob denn unser Wohlstand (also auch das der Normalos) gerechtfertigt ist. Wir leben hier ganz massiv auf Kosten von sehr armen Ländern, in denen Menschen für ein paar Cent die Stunde allerlei Produkte für uns herstellen. Steigere dort den Wohlstand, wird er zugleich bei uns runtergehen. Schon ein 12 Euro Mindestlohn weltweit würde unsere relative Armut deutlich erhöhen, weil vieles deutlich teurer werden würde.

Es ist halt so das diese Vermögen, die ein prozentual minimaler Teil der Weltbevölkerung besitzt und weiter anhäuft, einfach im Geldkreislauf fehlt.

Es geht hier um finanzielle Besitztümer die den Staatsetat vieler Länder übertreffen. Da muss es doch irgendwann mal aufhören.
Wir müssten nicht alle zwingend in Lehmhütten und auf einem niedrigen Niveau leben, wenn es global mehr soziale Gerechtigkeit gäbe.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/384680/umfrage/verteilung-des-reichtums-auf-der-welt/#:~:text=Ende%202020%20besa%C3%9F%201%2C2,1%20Prozent%20d...


Wenn rund 50% des Geldes nicht im Umlauf ist und plötzlich kommt es hinzu, wird das aber auch massive Auswirkungen haben. Wenn dann die Preise sich der neuen Geldmenge anpassen, hat man am Ende keinen zusätzlichen Wohlstand gewonnen. Wenn das so einfach wäre, könnte man einfach genügend Geld drucken und jedem genügend geben und alle Probleme wären gelöst. Das ist ja das perfide an dem ganzen System. Es funktioniert nur solange, wie Geld für die meisten Menschen ein knappes Gut ist. Gib jedem 1 Million Euro, was passiert dann? Es wird niemand mehr für wenig Geld arbeiten gehen. Die Preise werden soweit ansteigen, bis es sich gemessen am Vermögen wieder lohnt zu arbeiten. Nur sind dann die 1 Millionen nichts mehr wert.

Es ist wirklich grotesk, wie du anhand der präsentierten Zahlen solch ein Ungleichgewicht immer noch bewusst ignorierst oder gar versuchst zu verteidigen als wäre es etwas völlig gesundes und normales, damit alles bleibt wie bisher. Nein, für diese unerreicht Mächtigen die sich wahrscheinlich Privatarmeen leisten könnten und auch die Demokratie aushebeln könne, muss man nicht den Samariter spielen, so etwas ist anstandslos.


Keiner wirklich KEINER fordert das jedem Menschen die gleiche Summe Geld zu Verfügung steht, aber wenn weniger als 2% Prozent der Weltbevölkerung fast 50% des gesamten Vermögens besitzen, dann ist das sicherlich nicht gesund und ein wünschenswerter Status Quo, wenn man bedenkt das es hier nicht nur um Luxus, sondern Millionen von Existenzen geht oder z.B auch was wichtige Investitionen des Staates angeht wie Bildung und Infraktsruktur(nein, mit dem jetzigen Spitzensteuersatz aber der fehlenden Vermögenssteuer ist es da nicht getan)

Dein Argument das wir ja auch wie die Made im Speck im Vergleich zum einem Menschen aus der Dritten Welt leben ist zwar prinzipiell richtig, aber erstens: Ist die Kluft noch eine wesentlich kleinere zwischen uns und denen im Vergleich zu einem Superreichen und zweitens ist es genau diese Spaltung die deren Gier bzw moneygame legitimiert.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1234350 Einträge in 13693 Threads, 13785 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.04.2024, 12:26
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln