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Genau diese Haltung ist problematisch (Politik)

DomJay, Köln, Freitag, 02.06.2023, 10:59 (vor 323 Tagen) @ DerMitsch

Man sollte sich nie, nie, nie damit abfinden, dass eine rechtsradikale Partei in Deutschland bei 15 oder sogar 20 Prozent liegt.


Aber man muss sich mit der Realität abfinden. Und die ist nunmal so wie es die Wahlergebnisse aussagen.

Seit die AfD im Bundestag sitzt, hat es schon eine schleichende Gewöhnung gegeben - und das ist fatal.

Es müssten bei den demokratischen Parteien und in der Mitte der Gesellschaft eigentlich alle Alarmglocken schrillen, aber es wird im Grunde nur kollektiv mit den Schultern gezuckt.

Und dass sich Faschisten in einer Regierung "entzaubern", äh, naja, davon ist man 1933 auch ausgegangen.

Man sollte alles, wirklich alles tun, um die fern von Regierungsämtern zu halten.


Aber wir alle können doch sehen wie der AfD-Wähler tickt. Ihm geht es nur um Zerstörung, Polemik und darum es denen da oben mal so richtig zu zeigen. Und dieser harte Kern von 10-15% der Wähler tut dies unermüdlich, weil das Spiel sich bisher nicht geändert hat.

Jetzt nehmen wir mal an die AfD stellt eine Regierung und muss plötzlich gestalten und konstruktiv agieren. Plötzlich würden sie ihren eigenen Wählern verkaufen müssen, dass sie mit ihrem Koalitionspartner Kompromisse aushandeln müssen. Und dann sehen die Wähler ebenfalls, dass sie den AfD-Politikern scheißegal sind. Und dann werden einige anfangen nicht mehr zur Wahl zu gehen. Das lustige Spielchen mit denen da oben ist dann plötzlich vorbei und der AfD-Michel ist mal wieder der Gelackmeierte.

Das ist nämlich das Positive an der deutschen Demokratie. Jede Partei muss Kompromisse eingehen können. Von den Hardliner-Forderungen der Blaubraunen wird am Ende nur noch etwas übrig bleiben, was dem rechten Flügel der FDP ähnelt. Und da weiß ich nicht, ob die Wähler dann nicht doch lieber zum Original greifen.


Sehe ich komplett anders. Eine Regierungsbeteiligung würde nur zu einer weiteren Normalisierung beitragen. Das wäre ein echter Dammbruch in unserer Demokratie.

Der durchschnittliche AfD-Wähler befasst sich doch gar nicht wirklich mit politischen Inhalten, Wahlprogrammen oder Regierungshandeln. Oder er ist geistig gar nicht in der Lage, diese Dinge zu begreifen und einzuordnen.
Da geht es um einen Teil der Bevölkerung, der einfach rechtsradikal und rassistisch denkt und empfindet - und den kriegst du auch nie wieder eingefangen. Das dürften in Deutschland aber maximal 10 Prozent sein. Der Rest sind "Protestwähler", die zu blöd sind oder schlichtweg keinen Anstand haben.

Man kann und muss diese AfD mit allen Mitteln bekämpfen - innerhalb und außerhalb der Parlamente. Und sie im Zweifelsfall verbieten.


Hier auf dem Land sehr genau so zu beobachten. Es wird über die Regierung geschimpft ohne Ende. Das ist falsch, dies ist nicht richtig usw. Also wählt man AFD. Was aber die genau besser oder anders machen wollen, interessiert niemanden.Davon ab kommt ja auch nichts von der AFD. Keine Lösungen, nur Probleme aufzählen. Es liegt mMn tatsächlich an der Intelligenz der Leute, gepaart mit Politikverdrossenheit.

Ich glaube die Menschen als dumm zu titulieren ist Teil des Problems.

Der Kern ist, die Leute sind in großer Zahl unzufrieden, weil sie anscheinend sehen: „Die Regierung kümmert sich einen …. um mich.“ Und das seit Jahren, die sehen keine Änderung.

Klar ist, man wird immer irgendwie unzufrieden sein. Sehen wir in jedem BVB Thread. Die Frage ist, wie kanalisiert es sich.

Wir haben 6 relevante Parteien derzeit, 3 sind in der Regierung des Bundes, 1 war Ewigkeiten an der Regierung und Links ist die „zerstrittene Russlandpartei“.

Die AFD lebt auf der Insel nie Regierung gewesen zu sein. Denen kann man quasi kein „Versagen“ zur Last legen. Wäre wie hier schon geschrieben wurde anders, wäre es mal zum GAU einer AFD Landesregierung gekommen.

So ist es einfach, wie mit dem Leverkusener Spieler Prinzip.

Verloren sehe ich es aber noch nicht. Es gibt Probleme, es gilt die mal ernst zu nehmen. Wenn ich aber sage: Ihr seit alle dumm und seht die richtigen Themen nicht, dann werde ich die Menschen nicht erreichen.


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