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Update zum sexuellen Missbrauch beim BVB (BVB)

markus, Dienstag, 04.11.2025, 16:59 (vor 31 Tagen) @ Scherben


ein individuelles Totalversagen aller Personen, die zu dem Zeitpunkt bereits in den verschiedenen Raten saßen.


Aber dann stellt sich doch auch die Frage nach Konsequenzen. Und dann muss man hier auch Watzke mit in die Verantwortung nehmen. Und das wiederum könnte/sollte bei dem ein oder anderen Mitglied ja durchaus Einfluss auf das Wahlverhalten haben.

Dass sich ein Kandidat für das Präsidentenamt zu diesem unerträglichen Skandal und seiner eigenen Rolle darin zumindest mal erklärt, darf man meiner Meinung nach erwarten.


Ich kann beim besten Willen kein Fehlverhalten von Watzke erkennen. Der letzte Arbeitsvertrag kam mit dem e.V. zustande, unterschrieben von Lunow und Rauball. Watzke war als KGaA-Chef dafür nicht verantwortlich. Er hat anschließend sogar dazu beigetragen, dass ein Aufhebungsvertrag zustande kam. Das war eine richtige und verantwortungsvolle Handlung.

Nun kann man zwar argumentieren, dass sämtliche Vorfälle im Profifußball stattgefunden haben, also in dem Bereich, der später in die KGaA ausgegliedert wurde. Aber damals war Watzke noch gar nicht im Amt. Dass der Beschuldigte nicht rechtzeitig entlassen wurde, kann daher nur anderen zugerechnet werden.

Man sollte meines Erachtens auch vorsichtig sein: Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Und unter der Voraussetzung, dass die Vorwürfe zutreffen, gibt es für mich einen klaren Schuldigen. Sich darüber hinaus noch Ersatzschuldige zu suchen, nur weil die Gesamtsituation unbefriedigend ist, kann nicht richtig sein.

Zudem könnten auf der Mitgliederversammlung auch Opfer anwesend sein, für die eine öffentliche Diskussion dieses Themas unangenehm wäre. Das ist kein Thema, das man leichtfertig in diesem Rahmen behandeln sollte. Die offenen Fragen können dort eh nicht geklärt werden. Dafür ist die Aufarbeitung gedacht.


Für mich ist gar nicht mal so entscheidend, wer zu welchem Zeitpunkt jetzt genau welche offizielle Funktion hatte. Wie Sascha es formulierte, es geht hier wirklich um ein Totalversagen aller Personen, die damals und über Jahre in führenden Rollen waren.

Der mehrseitige Brief des Opferanwalts im Jahr 2010 war persönlich an Watzke adressiert. Darin wurden mehrere Vorfälle protokollmäßig dokumentiert und beschrieben. Diesen Brief wird Watzke gelesen und spätestens seitdem gewusst haben müssen, was diese Vorfälle für ein Ausmaß annehmen könnten. Zumal mir niemand erzählen kann, dass die entsprechenden Gerüchte nicht schon zuvor "ganz oben" angekommen sind.


Mit dem Brief gab es offenbar ein Gespräch zwischen Rauball und dem Opferanwalt. Der Beschuldigte ist während der Klärung freigestellt worden. Anschließend haben sich beide Seiten geeinigt und die Sache als erledigt erklärt. Die Schuldfrage blieb damit offen. Was hätte man denn machen sollen ohne in die Rolle eines Ersatzrichters zu schlüpfen?


Mir würden verschiedene Dinge einfallen:

a) Dafür sorgen, dass der Verdächtigte nicht danach noch auf Minijob-Basis (oder so) für den BVB tätig ist.

Mit der Entscheidung wird aber unterstellt, dass die Vorwürfen stimmen. Das ist ja das, was ich mit der Rolle eines Ersatzrichters meine. Ich finde das schwierig.

b) Die Öffentlichkeit darüber informieren, dass es entsprechende Vorwürfe gegen eine ehemaligen Mitarbeiter gab bzw. gibt, und darum zu bitten, dass sich weitere mögliche Opfer bei einer unabhängigen Ombusstelle melden.

Wenn sich jemand nicht traut, eine Strafanzeige zu stellen, wie wahrscheinlich ist es dann, dass ein Gang in die Öffentlichkeit kein Problem darstellt? Das wäre dann zwar anonym, aber das Thema in der Öffentlichkeit kann trotzdem alte Wunden aufreißen + die Angst, dass vielleicht doch der eigene Name herauskommt.


c) Einen Plan vorlegen, wie der BVB (e.V. und KGaA) zukünftig anders aufstellen werden, um bereits die Möglichkeit sexuellen Missbrauchs (so gut es irgend geht) auszuschließen.

Jedes größere Unternehmen hat doch inzwischen einen Verhaltenskodex und ein Hinweisgeberportal. Das gibt es also alles inzwischen. Das gab es halt noch nicht im letzten Jahrhundert.


Gibt aber bestimmt auch noch d)-m) hier.


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