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Wo ist Deutschland eigentlich nicht Mittelmaß oder schlechter? (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Dienstag, 17.12.2024, 19:38 (vor 363 Tagen) @ Frankonius

Ich besuche im Ausland als Tourist nur die "netten Gegenden", aber die Eindrücke die ich dort sammle, sind schon interessant.
Zuletzt war ich in Bilbao und Santander. Gemessen an diesen sehr wohlhabenden Städten in Spanien, sind selbst reiche deutsche Städte wie Frankfurt, Düsseldorf oder meine schöne Heimatstadt Münster heruntergekommene Dreckslöcher. Bitte vergleicht mal die U-Bahn in Bilbao mit der U-Bahn in einer beliebigen deutschen Städte. Der Vergleich fällt nicht zu Gunsten der deutschen Städte aus. Es gibt in Bilbao keine Angsträume, alles ist sauber.
Auch die die Innenstädte und der öffentliche Nahverkehr in Frankreich (Bordeaux, Nantes, La Rochelle) erscheinen mir besser. Wobei es in Frankreich natürlich außerhalb der Touristenviertel echt üble Ecken gibt. Von "Neuland" wie Wifi-Netze, völlig bargeldlosen Leben mag ich gar nicht erst anfangen. Ein anderes Thema ist die deutsche Bahn. Auch da haben uns Frankreich, Italien und Spanien längst abgehängt.
Man soll dabei auch beachten, welchen Parteien die letzten 30-40 Jahre Verantwortung hatten.
Aber trotzdem: DIE GRÜNEN, HABECK - OMG DIE GRÜNEN !!!111!!!!

Das erlebe ich tatsächlich auch. Sogar in osteuropäischen Städten habe ich teilweise den Eindruck, dass Infrastruktur besser, vieles generell sauberer und sicherer ist, als in deutschen Städten. Mir passiert es auch immer wieder, dass ich dann in Köln oder Düsseldorf lande, durch die Stadt muss bzw. fahre und dann so denke "woher kommt das eigentlich, dass wir Düsseldorf (oder auch Köln) als besonders fancy betrachten und das Leben hier so teuer ist, obwohl das Gesamtbild doch eigentlich ein ziemlicher verdreckter Lokus ist?".

Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir "vor die Welle kommen". Aufarbeitung ist natürlich wichtig, aber auch kein unmittelbarer Lösungspfad. Die einen sagen "Merkel und die Union", die anderen zeigen auf die Grünen. Du kannst auch das Gegenbeispiel NRW nehmen, was jahrzentelang SPD-regiert war und auf landespolitischer Ebene ebenfalls verheerend desaströse Ergebnisse zeigt. Den Umgang mit der Industrie im Großraum Ruhrgebiet, die Bildungspolitik o. ä.

Ich halte es da mit Adam Tooze. Ad-hoc finde ich den Podcast nicht mehr, aber ich habe kürzlich einen Beitrag von ihm gehört, in dem er sagte, dass man jetzt auch mit Blick auf Deutschland auf ein großflächiges und kollektives Versagen einer Generation und dessen wirtschaftlicher sowie politischer Elite einräumen muss.


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