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Tagesthemen: Klimaschutz mit der Abrissbirne (Politik)

captain_gut, Rendsburg, Dienstag, 17.12.2024, 12:24 (vor 364 Tagen) @ Jan80

Aber die AKWs drei Monate länger laufen zu lassen war jetzt eventuell keine ausreichende Reaktion auf die geänderten Voraussetzungen. Da hätte man pragmatischer denken und handeln müssen. Es ist für eine Industrienation wie Deutschland nicht förderlich von Stromimporten abhängig zu sein. Da können wir uns noch so auf die Brust trommeln, weil wir 3/4 des Jahres super grün unterwegs sind. Am Ende müssten die Reserven ja doch vorgehalten werden, weil Langzeitspeicher in der erforderlichen Größe in Deutschland schwierig umsetzbar sind.

Es wird ja weiter unten schon argumentiert, dass nicht nur die Reserven dafür da sind. Die aktiven Kapazitäten reichen aus, um jederzeit unseren Bedarf zu decken. Deutschland ist daher nicht abhängig von Stromimporten. Es ist nur häufig billiger, Strom zu importieren, daher werden die aktiven Kapazitäten nicht ausgenutzt. Darüber hinaus gibt es auch noch einige, im "Notfall" aktivierbare Reserven.

In diese Richtung gab es übrigens in den letzten drei Jahren auch keine besondere Entwicklung. Oder bauen wir irgendwo gerade einen riesen Akku-Speicher, wie es in anderen Ländern teilweise schon getan wurde?

Das ist tatsächlich eher ein Kritikpunkt, den ich sehe - es wurde zu wenig für die Energiewende getan. Dafür war wohl kein Geld da, oder es gab dafür keine Mehrheit in der Koalition (oder beides). Das hat dann aber nichts mit "Klimaschutz mit der Abrissbirne" zu tun.

Aus meiner Sicht ist Klimapolitik zum größten Teil Außenpolitik. Und da wurde nichts erreicht, weil kaum ein Land so handelt wie wir. Und wenn es alle tun würden, hätten wir in Europa ziemliche Probleme mit dem Stromnetz...

Klingt irgendwie nach der Geschichte, wonach Deutschland versucht, alleine die Welt zu retten. Aber auch in anderen Ländern passiert etwas, und Deutschland ist alles andere als Vorreiter.

Der Climate Change Performance Index führt Deutschland für 2025 auf Rang 16:
https://ccpi.org/ranking/

Es ist richtig, dass bspw. die USA und China bzgl. Klimapolitik deutlich zurück hängen, aber auch dort passiert einiges.
https://www.rnd.de/wissen/klimapolitik-im-fokus-china-usa-und-andere-laender-auf-dem-weg-zum-wandel-GGCVQYAMHZEH5P6VT6PTRQYKII.html
(ist schon ein Jahr alt, und Trump wird in den USA sicher auch einiges zurückdrehen)

In China wurde bspw. eine Ausschreibung für 16 GWh Stromspeicher beendet:
https://www.pv-magazine.de/2024/12/10/power-china-erhaelt-gebote-fuer-16-gigawattstunden-in-speicher-ausschreibung-mit-durchschnittspreis-von-663-us-dollar-pro-kilowattstunde/

Natürlich gehört auch Außenpolitik dazu, aber man sollte m.M.n. unabhängig davon schauen, was man selbst tun kann und nicht nur darauf berufen, dass andere ja nichts/zu wenig tun.

Und ich glaube, dass es mindestens mittelfristig auch wirtschaftlich wichtig ist, bei diesem Thema dranzubleiben und sich nicht abhängen zu lassen.


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