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Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen. (Politik)

Nietzsche, Montag, 09.10.2023, 13:06 (vor 803 Tagen) @ FourrierTrans

Thema MINT-Fächer würde ich sagen jein. Natürlich ist es so, dass diese Leute weiterhin gut über die Runden kommen. Ich bin oller Ing und will mich nicht beschweren, habe auch ein paar glückliche Fügungen in meinem bisherigen Berufsleben gehabt.
Aber: Ich bin (noch) in einem deutschen Traditionskonzern und sehe die Gehaltsstrukturen, für die junge Menschen (bis 40) arbeiten und was sie sich davon leisten können (da wird auch sehr viel Schmuh mit IGM-Stufen getrieben, die nach außen dufte aussehen). Wenn ich das vergleiche mit dem Lebensstandard einiger enger Verwandter, die nahezu den gleichen Weg hingelegt haben, nur vor 35 Jahren, dann sieht man auch da ganz signifikante Wohlstandseinbußen. Als 35jähriger Ingenieur (Beispiel der nahestehende Verwandte, der sogar im gleichen Konzern gearbeitet hatte seinerzeit) war es normal, ein Haus zügig zu bauen und abzubezahlen, im Winter auf die Kanaren zu fliegen und sich privat einen Daimler zu kaufen. Die Ehefrau hat zu der Zeit wohlgemerkt nicht gearbeitet und war primär Hausfrau und Mutter, später dann mal wieder im Job. Tagsüber ging man im Anzug in die Konzernzentrale an die Arbeit (man war ja wer). Alles ohne Führung, also "einfacher" Ingenieur. Davon sind die jungen Leute heutzutage hier Lichtjahre entfernt und alles was ich von ehemaligen Kommilitonen und Freunden mitbekomme, ist das woanders genauso.
Ich bin in anderen Berufsgruppen nicht tief genug drin, aber wenn dieses Gefälle dort genauso abgelaufen ist, dann ist klar, woher zum einen der Run der Demagogen kommt und zum anderen vor allem auch diese zunehmende Trägheit in der deutschen Gesellschaft. Es gibt einfach, gemessen an den Lebenshaltungskosten, nicht mehr genug "zu holen" in vielen Berufen.
Und das liegt mMn nicht daran, dass in Deutschland zu wenig Geld verdient wird, sondern an der obszönen und asozialen Gier einiger weniger, die sich systematisch festgesetzt hat und aus die man auch mit entsprechender Bildung nicht wirklich herauskommt. Sie fällt einem dann nur schneller auf. Das ist auch nichts rein "deutsches" sondern sieht man im Ausland, Beispiel USA, ebenfalls. Aber auch dort fallen die politischen Tendenzen zunehmend entsprechend aus.

Da kann ich Dir leider nur vollumfänlich zustimmen. Und die etablierten Parteien wirken nicht so, als würden sie daran wirklich etwas ändern wollen oder können. So richtig anders machen will es nur die AfD, aber anders wäre da ganz sicher nicht besser, sondern deutlich schlimmer.
Ich bin ehrlich gesagt auch völlig ratlos und wüsste nicht, wen ich wählen sollte, wenn Sonntag Bundestagswahl wäre. Ich weiß, wen ich nicht wähle, aber das reicht ja nicht.


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