Habeck/Baerbock und Laschet/Söder (Politik)

burz, Lünen, Montag, 06.09.2021, 23:14 (vor 983 Tagen) @ fallrückzieher

Keine Ahnung wie die Sympathien Söder / Laschet vor der Entscheidung waren. Mein Bauch sagt eher für Söder. Ich denke auch Söder hätte einiges an Angriffsfläche geboten, aber vermutlich wäre er souveräner rübergekommen.

Beides dürfte zutreffen. Man sollte nicht vergessen, dass die Unionsskandale der letzten Jahre in hohem Maße CSU-Skandale sind. Dazu kommt, dass die CSU mit Ausnahme des Entwicklungshilfeministers die mit Abstand schlechtesten Kabinettsmitglieder stellt. Und dass die CSU es immer wieder geschafft hat, überproportional viele Bundesmittel nach Bayern umzuleiten. Auch Söder hätte ganz gewaltig mit Gegenwind zu kämpfen gehabt. Allerdings wäre er im Vergleich mit Armin Laschet wohl in deutlich weniger Fettnäpfe getappt. Dafür aber hätte die Frage im Raum gestanden, ob er auch als Bundeskanzler Politik primär für Bayern gemacht hätte.

Es wäre mit Sicherheit ein anderer Wahlkampf geworden. Aber nicht unbedingt ein Selbstläufer für Söder.

Für mich ist Laschets zentrales Problem, dass im Rahmen des Entscheidungsprozesses zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten der Union deutlich geworden ist, dass ihm die eigene Partei den Job nicht zutraut. In dem Moment war die Wahl für ihn verloren. Da spielen die Personalien wie Merz, Maaßen und Co. keine große Rolle.

Und Söder ist Profi genug, das genau so kalkuliert zu haben, um in 4 Jahren sehr große Chancen auf die erste Kanzlerschaft eines CSU-Politikers zu haben.

Wir werden es wohl nie genau erfahren, was Laschets Stimmenverlust genau ausgelöst hat. Ich behaupte, dass Laschet die Mitte kein Stück angreift. Und das liegt eben auch an den o.g. Leuten.

Söder sollte sich in den nächsten 4 Jahren sehr genau überlegen, ob er das Bundesland Bayern übermäßig begünstigt. Das könnte ihm auch in 4 Jahren auf die Füße fallen.