TV-Tipp - "Triell" auf RTL und NTV ab 20:10 (Politik)

markus, Montag, 30.08.2021, 11:17 (vor 991 Tagen) @ herrNick

Inwiefern widerlegt die Statistik die Aussage über den Niedriglohnsektor?

Tut es nicht. Trotzdem würde ich mit den meisten anderen Ländern nicht tauschen wollen. Über 40% Jugendarbeitslosigkeit wie in Spanien ist schon verdammt viel.

Nicht tauschen wollen ist aber eine ganz andere Diskussion. Das heißt ja nicht, dass man sich deshalb mit dem Status Quo hier zufrieden geben muss.
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/47165/niedriglohnsektor

In Dt. arbeiten ca. 20 % im Niedriglohnsektor. D.h. da kann man im Prinzip nicht von einem Vollzeitjob leben. Und auf dieser Ausbeutung beruht die starke deutsche Wirtschaft. Das ist super - wenn man nicht zu den 20% gehört.

Ja, das ist ein Problem, das allerdings auch Ursachen hat. Wenn die IG Metall für ihre Leute sehr gute Tarifabschlüsse erzielt und damit das Medianeinkommen anhebt, dann ist klar, dass es nach der Anhebung wieder mehr Arbeitnehmer aus anderen Branchen gibt, die weniger als 2/3 des Medians verdienen. Die Handwerker, die Gastronomen und die Dienstleister legen halt nicht jedes Jahr 3-4% drauf, sondern vielleicht nur 2%. So geht die Schere auseinander.

Die Lösung müsste sein, dass der Mindestlohn 2/3 des Medians betragen muss.