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Was bin ich froh, wenn die BTW vorbei ist (Politik)

markus, Samstag, 04.09.2021, 20:12 (vor 986 Tagen) @ Jurist81

Massive Kritikpunkte:

- Corona-Pandemie
Auch wenn wir relativ glimpflich durch die Situation gekommen sind und wir alle mit der Situation überfordert waren, legte die Pandemie doch viele Unzulänglichkeiten offen: marode Verwaltung mit technischem Defizit (wir wissen bis heute nicht, wie viele Menschen tatsächlich geimpft sind, Fallmeldungen per Telefax, in meinem Kreis falsche Inzidenzen, auf die es damals noch ankam, weil man täglich 200 Fälle nachmeldete, die vorher liegengeblieben sind, Hilfen, die ohne Prüfung an Betrüger ausbezahlt wurden, oder Betriebe, die seit Monaten auf die Hilfen warten), desaströse Beschaffungspolitik: Masken, Impfstoffe, Tests; eine massive Ausgabementalität: egal, was es kostet, wir machen das jetzt zu; Kinder als Bürger zweiter Klasse behandelt, etc.

Die marode Verwaltung zeigt letztlich nur, dass der Staat das nicht kann. Ist aber auch kein Wunder. Da wo keinerlei Konkurrenz besteht und es überhaupt keinen finanziellen Druck gibt, da tut sich auch eher wenig. Auch als Beamter gibt es keinen wirklichen Druck. Der Job ist auf Lebenszeit sicher, finanziell geht es ausschließlich und automatisch nach oben. Die Pension ist 100% sicher und auf hohem Niveau. Warum anstrengen? Geht doch alles auch mit Faxgeräten, nur langsamer und qualitativ schlechter. Ist aber scheißegal, da eh alles steuerfinanziert ist. Lösung: Möglichst viel in die freie Wirtschaft rein und dafür die Lohnsteuer runter. Es kann doch nicht sein, dass wir diesen Murks weiter finanzieren.


- Energiewende
Nichterreichen der eigenen zu niedrigen Ziele; eine saftige Ohrfeige vom Bundesverfassungsgericht, die ein Kanzlerkandidat noch als „geiles Urteil“ empfand; vollkommen planlose und teure Subventionierung von Elektrofahrzeugen; kein internationales Wirken zum Lösen drängender Probleme (Überfischung und Schadstoffe von Schiffen in der EU; Abrodung im Amazonasgebiet; etc.)
-Rentenbeschlüsse
Seit dem Pillenknick wissen wir, dass die Rente nicht aufgeht, das Problem wird immer größer: nichts wird getan. Anstatt jetzt einmal in den sauren Apfel zu beißen und zu sagen: wir finanzieren das Rentenloch jetzt einmal durch Steuern und Schulden (ja, das aus meinem Munde) und stellt das System auf Kapitaldeckungsverfahren um, schiebt man das Problem weiter und vergrößert es zunehmend.

Es muss zumindest in die Richtung gehen und das so schnell wie möglich. Mit einer kapitalgedeckten Rente würde auch der Geringverdiener von den Renditen des Marktes profitieren. Aber halt. Das ist ja viel zu viel Risiko. Da gibt es ja gar keine Garantien. Also bleiben wir beim kaputten Rentenssystem, ignorieren die Probleme, die die junge Generation betreffen wird, führen reine Neiddebatten und träumen von einer risikolosen Umverteilung von oben nach unten.

-Infrastruktur
Hier passiert, passend zur Energiewende: nichts! Man redet von Digitalisierung, Netzspeicher, Stromtrassen, Gezeitenkraftwerke und macht: nichts.

Weitere Probleme:

- WireCard
- außenpolitisches Vollversagen, liegenlassen von Chancen
-Afghanistan
- verfassungswidrige Steuerpolitik

Und geht es sehr gut. Ich persönlich habe meine Einkünfte in den letzten vier Jahren beträchtlich steigern können, ich habe nichts über das ich mich beschweren kann, oder?

Falsch! Wir heben Potentiale nicht, geben Geld unvernünftig aus, verschieben Probleme in die Zukunft und sorgen damit für den Abstieg Deutschlands. Für mich wirkt sich das wohl kaum aus. Im Gegenteil in einer absteigenden Gesellschaft tun sich Opportunitäten auf, von denen ich erheblich profitieren kann und könnte.

Aber auch wenn ich es hier überspitzt häufig anders darstelle: mir ist es wichtig, dass es den Menschen in meinem Land gut geht. Ich will, dass Deutschland seinen Teil dazu beiträgt, dass die Welt ein bißchen besser wird und ich will vor allem, dass meine Töchter in einem Land der Chancen und des Wohlstandes leben und nicht in einem Umfeld der Spaltung, des Klassenkampfes und der permanenten Sorge vor Naturkatastrophen.

Es gibt in der Tat viele Baustellen, die nicht einfach zu lösen sind. Ich traue grundsätzlich am ehesten der Union in Kombination ist den Grünen zu, diese Probleme zu lösen. Aber mit Laschet wird sie meine Stimme nicht bekommen. Das Kreuz geht wahrscheinlich diesmal an die SPD als das geringste aller Übel. Eine Rot-Rot-Grüne Regierung will ich zwar auch nicht haben. Aber Laschet muss einfach nur so weitermachen wie in den letzten Wochen. Dann reicht das noch für Rot-Grün.

Aus taktischen Gründen die FDP wählen (die in einer Ampelkoalition zumindest die gröbsten Umverteilungs- und Enteignungsphantasien einen Riegel vorschieben würde) scheidet für mich aus. Dafür waren mir die Coronapositionen zu radikal und solchen Leuten wie Kubicki, die bei BILD TV ihre großen Auftritte haben, möchte ich meine Stimme auch nicht geben. Zudem traue ich Lindner zu, dass er selbst dann in die Schwarz-Gelb-Grüne Koalition gehen wird, wenn die SPD stärkste Kraft wird. Dann zählt der alte Spruch, dass die stärkste Kraft den Wählerauftrag hat, plötzlich nicht mehr. Dann lieber eine GroKo mit Scholz als Kanzler. Hauptsache ich muss diesen Tollpatsch nicht mehr sehen.


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