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Kommt die 4. Welle? Indische Vari. um 50% ansteckender? (Corona)

markus, Dienstag, 18.05.2021, 22:22 (vor 1075 Tagen) @ burz

Erst einmal: Ja und? Bis zum Herbst werden wir eine sehr hohe Impfquote haben. So dass wir vielleicht noch einmal relativ hohe Inzidenzzahlen sehen, die jedoch zu relativ wenigen schweren Verläufen führen. Sprich das Gesundheitssystem nicht überlasten.
Auf lange Sicht wird man eh darauf angewiesen sein, dass sich, neben den Impfungen, viele mit SarsCov19 Varianten infizieren, um die Pandemie zu überwinden.


Grundsätzlich würde ich Dir Recht geben. Im Wesentlichen wird die Pandemie im Herbst ein Thema für Impfverweigerer und Kinder. Daran ändert wohl auch die indische Variante nichts.

Die Impfverweigerer sind mir ziemlich egal, wenn da nicht die Leidtragenden im Gesundheitssystem wären, die sich in Sachen Corona und schweren Verläufen dann überwiegend mit schwer belehrbbaren Charakteren rumschlagen dürfen.

Bei Kindern dürfte dann PIMS ein großes Thema werden. Etwa jedes 1000 bis 5000 infizierte Kind wird laut Drosten Podcast von PIMS betroffen sein. Hier geht es zwar eher nicht um Todesfälle und die Behandlung dürfte in Deutschland gut zu meistern sein. Dennoch kämen betroffene Kinder ins Krankenhaus, was für das einzelne Kind eine sehr unerfreuliche Erfahrung sein dürfte.

Es dann einfach durchlaufen zu lassen würde auch die treffen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Ich habe selbst im Verwandtenkreis eine Person, die schon die letzte Grippeimpfung fast nicht überlebt hat. Es gibt gerade unter den älteren Menschen auch einige, für die die Impfung selbst nicht in Betracht kommt. Die sind weiter darauf angewiesen, dass sich möglichst viele jüngere Menschen impfen lassen und dass man das Virus nicht einfach durchrauschen lässt. Das würde mit einem durchschnittlichen R-Wert größer als 1 aber zwangsläufig passieren.

Man muss sich auch die Dimensionen anschauen. 15% ungeschützte Personen klingt nach wenig. Das sind aber potenziell 12 Millionen Menschen, die auf wenige Tausend Beatmungsgeräte treffen. Selbst wenn nur ein kleiner Prozentsatz der 12 Millionen ungeschützten Menschen einen schweren Verlauf bekommen, sind das sechsstellige Zahlen, die auf wenige Tausend Beatmungsgeräte treffen. Zwar stecken sich nicht die 12 Millionen ungeschützten Menschen gleichzeitig an, aber bei exponentieller Ausbreitung (durchschnittlicher R-Wert größer 1) erreicht man ziemlich schnell einen Peak von einigen Millionen Menschen gleichzeitig. Noch nicht mit berücksichtigt ist die Quote der geimpften Personen, bei denen die Impfung nicht vor schwerem Verlauf schützt. Das mögen zwar auch nur wenige Prozent sein. Die kommen aber trotzdem oben drauf.

Es führt kein Weg daran vorbei, den R-Wert weiter im Auge zu behalten und ihn mit Gegenmaßnahmen auf durchschnittlich maximal 1 zu drücken. Aber das Gute ist, dass bereits wenige Maßnahmen dafür ausreichen dürften. Melde- und Quarantänepflichten und ein höherer Anteil an Kontaktverfolgungen senken ja auch den R-Wert. Dazu könnte es auch Test-/Impf-/Genesungsnachweispflichten geben, wenn man öffentliche Einrichtungen besuchen möchte. Eventuell wird auch noch längere Zeit die Maskenpflicht geben. Die von Lauterbach zitierte Berechnung (Basis R-Wert x %-Zahl nichtimmuner Personen) bezieht sich ja auf das Szenario, dass wir ansonsten gar nichts mehr tun würden.


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