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‚Kawasaki lié au Covid‘ (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 16.05.2020, 13:43 (vor 1440 Tagen) @ Voomy

Wie ‚Le Figaro‘ berichtet, werden aktuell in Frankreich 135 Kinder in den Kliniken behandelt, die an der Erkrankung leiden, der man mittlerweile (wie auch analog in anderen Ländern) verschiedene Namen wie z.B. ‚Kawasaki lié au Covid‘ gibt. Diese Namen weisen sämtlich darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen auftretenden Symptomen wie beim seltenen ‚Kawasaki-Syndrom‘ und einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 - Virus gibt.

Normalerweise erkranken in Frankreich pro Jahr in etwa 400 Kinder am Kawasaki-Syndrom. Eine etwas häufigeres Auftreten in den letzten Wochen hat bekanntermaßen zu einer gewissen Beunruhigung geführt und die Behörden veranlasst, ein Netzwerk zur Beobachtung und Klärung dieses Phänomens einzurichten, dessen Leiterin Prof. Isabelle Koné-Paut ist. Diese hat sich auf dem Sektor der pädiatrischen Kardiologie einen Namen gemacht. Am vergangenen Dienstag wurden noch 125 erkrankte Kinder gemeldet, am Freitag waren es 135. Es sind also innerhalb von 3 Tagen 10 weitere hinzugekommen.

Am Freitag ist nun in Marseille ein neunjähriges Kind mit Symptomen des Kawasaki-Syndroms gestorben, das mit dem SARS-CoV-2 - Virus infiziert war. Es zeigte keine Symptome von Covid-19, aber ungewöhnlich ausgeprägte neurologische und kardiologische Probleme. Prof. Fabrice Midel, Chef der Kinder-Intensivabteilung der Klinik ‚La Timone‘ in Marseille, meinte, man müsse von einem ‚eigenem Typ des Kawasaki-Syndroms‘ sprechen.

Die o.g. 135 Fällen weisen entweder eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 - Virus auf oder entsprechende Antikörper. Das Gros dieser Fälle befindet sich in den am schwersten von Covid-19 betroffenen Regionen Île-de-France und Grand-Est. Prof. Damien Bonnet vom renommierten pädiatrischen Hospital Necker in Paris, in dem viele der Fälle behandelt werden, spricht sich eindeutig dafür aus, der vorliegenden Erkrankung mit einem eigenen Namen zu belegen, zumal es Unterschiede zum ‚normalen‘ Kawasaki-Syndrome gebe.

Laut Prof. Isabelle Koné-Paut liegen diese Unterschiede darin, dass neben den bekannten Symptomen des Kawasaki -Syndroms zusätzlich Probleme des Verdauungstraktes wie Bauchschmerzen und Diarrhoe, Schwellungen der Gliedmaßen und Herzinsuffizienz auftreten. Ein wesentlicher Punkt sei außerdem, das Alter der Patienten. Prof. Fabrice Midel gibt an, dass beim ‚normalen‘ Kawasaki-Syndrom die meisten Patienten im Alter von ein bis zwei Jahren seien. Bei dem mit SARS -CoV-2 liierten Kawasaki-Syndrom liege das Durchschnittsalter allerdings bei acht Jahren, bei einer Bandbreite von fünf bis achtzehn Jahren. Außerdem seien die Symptome z.T. stärker ausgeprägt. Nach Prof. Koné-Paut sei es auch sehr auffällig, dass die meisten Betroffenen afro-karibischen Ursprungs seien.

Man vermutet. dass es sich bei dieser Erkrankung um ein systemisch-inflammatorisches Geschehen handele, dass Gefäße und alle Organe befallen könne und durch eine überschießende Immunreaktion der jungen Patienten auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 - Virus ausgelöst werde. Diese Infektion verlaufe symptomlos und liege meist mehrere Wochen zurück. Während bei älteren Menschen das Immunsystem geschwächt sei und diese dadurch anfällig für Covid-19 seien, sehe dies bei älteren Kindern und Jugendlichen anders aus. Bei manchen fielen die Abwehrreaktonen allerdings zu stark aus oder entgleise, was zu der entsprechenden Erkrankung führe.


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