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Trump will Statistik (Todeszahlen) ändern und wohl weniger testen (Corona)

Jurist81, Freitag, 15.05.2020, 11:04 (vor 2050 Tagen) @ Bono

Zunächst einmal ist zwar die deutsche Presse traditionell sehr kritisch, was US-amerikanische Präsidenten der Republikaner anbelangt, aber ein Bashing vermag ich beim besten Willen nicht zu vernehmen. Zumindest keines, das über die Berichterstattung von CNN, MSNBC, Washington Post, NY Times, The Atlantic hinaus geht.

Dieser Mensch ist eine wandelnde Katastrophe. Seine einzigen Leistungen sind die Destabilisierung des Welthandels, die Aushöhlung des amerikanischen Staates und die ideologische Besetzung des Supremes Courts. Ich sage bewusst Leistungen, was er hierfür von nicht wenigen gewählt wurde. Man kann also sagen, dass er seinen Wahlauftrag erfüllt.

Unabhängig davon, dass ich diese drei "Erfolge" als wenig erstrebenswert sehe, hat er überdies nichts, wirklich rein gar nichts auf die Kette bekommen und das Vertrauen der Bevölkerung in das Amt des Präsidenten schwer beschädigt. Einzig und allein die Flut an Skandalen, Fettnäpfchen und offenkundigen Lügen verhindert, dass man chronologisch darlegen kann, was bei ihm alles schief gelaufen ist. Das sprengt sämtliche Dimensionen.

Zur Frage der Wahlen: Ich verstehe nicht, warum manche Menschen immer davon überzeugt sind, dass sie die amerikanischen Wähler aus der Frne besser beurteilen können, als die Amerikaner selbst. Ja, Trump hat relativ loyale Anhänger. Aber diese Spinner reichen bei weitem nicht aus, eine Mehrheit der Wahlmänner zu sichern. Hier gibt es zwei Effekte, die einen Trump überschätzen lassen:

Der überraschen Sieg über Hillary Clinton, die nach den Umfragen die Wahl sicher gewinnen sollte. Daraus leitet man unbewusst ab, dass Trump stärker ist, als es den Eindruck erweckt. Zum anderen traut man Trump zu, die Wahlen in seinem Sinne zu beeinflussen. Einmischung von außen, geringeres Budget für die Wahlen, Einschränkung der Briefwahlen, etc. Alles Maßnahmen, die ihm eine Wiederwahl stäkrer ermöglichen könnten.

Die Umfragen, gerade in den swing states zeichnen aber ein sehr, sehr deutliches Bild. Unbahängig davon, ob ein dritter Kandidat den Demokraten Stimmen stiehlt, was zu befürchten steht, hat Trump nur geringe Chancen wiedergewählt zu werden:

Seine Coronapolitik wird sehr, sehr negativ wahrgenommen. Seine Approvalratings waren seit März 2017 niemals über 46% im Schnitt der Umfragen. Die Wirtschaft liegt am Boden und wird sich bis Herbst leider kaum erholt haben. Und Trump ist kein Mastermind, das 3D-Schach spielt, er ist vielmehr der Idiot, der die Spielfiguren isst. Diese Wahrnehmung setzt sich immer mehr in der Breite der Bevölkerung duch.

Schau Dir mal die Umfragen aus April an:

fivethirtyeight.com/features/weve-got-some-early-trump-vs-biden-swing-state-polling/

Hinweis: Damals waren die Approvalratings von Trump sogar noch höher als jetzt. Und trotzdem führter er in Staaten wie Texas in und Georgia nur mit 2 Prozentpunkten, lag in Ohio, North Carolina, Michigan, Arizona, Pennsylvannia und Florida hinten.

Weißt Du, was letzt genannte Staaten gemein haben? In 2016 gingen alle an Trump und machten schlappe 89 Wahlmänner aus. Trump erhielt insgesamt 304 Wahlmännerstimmen. Hätte er 2016 nur Florida und Michigan verloren (Rückstand laut Umfrage im April 3,5%-Punkte und 6,1%-Punkte), hätte er die Wahl nicht gewonnen. Vielleicht ist das mein überschäumender Optimismus, oder die liberale Blase an US-Medien, die ich konsumiere, aber ich bin sehr guter Dinge, dass Trump diese Wahl nich gewinnen wird.


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