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Fußball Thermometer der Volksseele (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 14.05.2020, 23:42 (vor 1439 Tagen) @ TrainerFuxx

gerade Home Story Interview einer blonden Sky 'Interviewerin' mit Markus Söder. Markus hat noch mal nen paar Allgemeinplätze raus gehauen.

Sky Sport News HD zählt Countdown runter.

Fredi Bobic will wieder Fußball spielen, der Ball muss rollen.

Ach wie schön...

Und es mag am deutschen Wesen, einmal noch die Fußball-Welt genesen.

Söder oder Bismarck? :D


Weder, noch.

„Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“ - Aus dem Gedicht ‚Deutschlands Beruf’ von Emanuel Geipel,

Ein typischer Fall, wie die Intention einer Aussage durch Uminterpretation (und leichte Abänderung) ins Gegenteil verkehrt wird. Was Wilhelm II. trefflich gelang.

Auch wenn Bismarck die deutsche Einigung mittels Krieg(en) erreichte (welche die jeweiligen Gegner allerdings nur allzugerne mitgemacht haben), war er relativ nah an Geipels Intention. Sein Abgang markierte eine unglückselige Weichenstellung der deutschen und europäischen Geschichte.

Bei allem Respekt vor Söder... ;-)


Bei allem Respekt vor Berufspolitikern...

1998 wurde Söder an der Universität Erlangen-Nürnberg mit seiner Dissertation Von altdeutschen Rechtstraditionen zu einem modernen Gemeindeedikt. Die Entwicklung der Kommunalgesetzgebung im rechtsrheinischen Bayern zwischen 1802 und 1818 zum Dr. jur. promoviert.

So weit sitz er also nicht vom Thema entfernt. Im Vergleich zu vielen seiner Kollegen.

Das ist unbenommen. Ist schon interessant, wenn man sich diesbezüglich einmal mit den aktuellen Ministerpräsidenten befasst.

Aber Bismarck ist dann doch noch einmal ein gänzlich anderes Kaliber....

Aber Bismarck machte den Spruch als seine Doktrin
bekannt,noch vor Willy2 und seiner Rede 1907.


Das Gedicht kennt/kannte kaum jemand.

Bismarck kannte es. Und Bismarck hat es im Geipelschen Sinne verstanden. Nichts könnte konträrer sein als die Vorstellungen über deutsche Außenpolitik, die Wilhelm II. und Bismarck vertraten.

Bismarck selbst wird ja auch des Öfteren zitiert, um ihm eine Nähe zum Denken Wilhelm Ii. zu unterstellen. Dabei macht man es allerdings nicht so wie bei dem Geipel-Zitat, wo aus ‚mag‘ dann ‚soll‘ wird und der Sinnzusammenhang verschwiegen wird.. Vielmehr lässt man einfach die Hälfte des Satzes weg. Wird im übrigen immer wieder gerne bei allen möglichen Dingen praktiziert. Früher wie heute,

„Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt...“ sagte Bismarck am 6. Februar 1888 im Reichstag. Was allerdings wenig bis gar nicht bekannt ist, das ist der zweite Teil des Satzes: „...und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lehrt und pflegen lässt.“ Bismarck wusste als Realpolitiker, wo der Platz des Deutschen Reiches war. Deshalb musste er dann von Bord gehen, der Lotse.

‚Was wäre gewesen, wenn...‘ ist eine Frage, die in der Geschichtswissenschaft keinen Platz hat. Nichtsdestoweniger sind unhistorische Gedankenspiele mitunter durchaus reizvoll. Z.B. bei Überlegungen, wie die deutsche Geschichte verlaufen wäre, wenn der ‚Einhundert-Tage-Kaiser‘ Friedrich III. zehn oder zwanzig Jahre Regent gewesen wäre, vielleicht in reibungsvoll-konstruktiver Zusammenarbeit mit Bismarck. Aber hätte, wenn und aber...


Das ist doch ähnlich wie mit Churchill und seiner angeblichen "no Sports" oder "glaube keiner Statistik..." Aussage.

Es passt halt so gut. Und was nicht passt, wird passend gemacht...


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