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"Deutsche Neidkultur" gibt es doch gar nicht! (Corona)

Zoon, Freitag, 03.04.2020, 23:53 (vor 1484 Tagen) @ Jurist81

Deine Beispiele sind nun nicht gerade tauglich, um deine These zu untermauern.

Also ich finde, wenn man bereit ist, über die Beispiele etwas nachzudenken, kommt man schon darauf, dass sie meine These stützen.

Wenn mit einem [BMW/Mercedes/Audi] bei einem Kunden (in der Industrie) vorfährt, dann wird beim Pries stärker verhandelt und man kassiert Sprüche für das Fahrzeug.

Auch wenn es Dir nicht gefällt, dass ich Dir Dein Beispiel aus Deinem Lebensbereich mit meinen persönlichen Erfahrungen schreddere. Ich kenne wirklich keine Unternehmer oder GF eines Unternehmens, der zu Vertragsverhandlungen bei "der Industrie" nicht mit BMW/Mercedes/Audi/Jaguar/Porsche vorfahren würden. Aber ok, das hängt wohl auch von der Größe der beteiligten Unternehmen ab.

Abgesehen davon verstehst Du, was Dein Beispiel angeht, etwas falsch. Beim Preis wird grundsätzlich hart verhandelt. Ziel ist es für SICH einen Vorteil zu erzielen, der es wert ist, den Vertrag abzuschließen. Das ist kein Beispiel für Neid, bei dem es darum geht, dem ANDEREN seinen Erfolg nicht zu gönnen. Dein Beitrag geht ein bisschen in die Richtung, dass ein Verhandlungspartner einen für sich nachteilhaften Vertrag abschließen müsse, damit er dem anderen seinen Erfolg gönnt und nicht als neidisch gilt. Das wäre aber nun wirklich Blödsinn.

Wenn also einer mit einem teuren Auto vorfährt und dadurch zeigt, dass er solvent und in der Lage ist einen hohen Preis zu zahlen - z.B. den Preis der für die Leistung eigentlich fair, aber am Markt gegenüber finanzschwächeren Partnern nur schwer durchsetzbar ist -, dann hat das nichts mit Neid zu tun, wenn sein Verhandlungspartner bei ihm genau diesen Preis verlangt.

Übrigens ist das bei den Verhandlungsprofis in "der Industrie" eigentlich so, dass man die finanzielle Leistungsfähigkeit seiner Vertragspartner ganz gut kennt. Da nützt es nichts, sich mit einem Volvo zu tarnen. Den Fehler, dass man vom Auto auf den Kontostand schließt, machen eigentlich nicht die Profis.

Vielleicht haben wir keinen Neidkomplex in unserem Land. In jedem Fall haben wir einen starken Komplex, seine materiellen Errungenschaften zu zeigen. Das finde ich schade. Sehe ich einen Kollegen, Bekannten oder Fremden, der einen Porsche, Lamborghini oder Ferrari fährt, freue ich mich für ihn. Solche vermeintlichen Statussymbole können ja auch Motivation sein: Der hat es geschafft, das will ich auch.

Anderes Thema, kein Beleg für Neidkultur.
Zudem kannst Du in bestimmten Gemeinden in NRW jede Menge Leute kennen lernen, die kein Problem damit haben, Dir ihren Reichtum zu zeigen. Besuche doch Luxusevents, wenn Du meinst, dass Du soetwas zur Motivation brauchst!

Was aber sogar meine Frau mit bekommt: Bei manchen Autos verhalten sich andere Verkehrsteilenhmer total asozial: Da will man ein Rennen fahren, man lässt jemanden nicht rein, der die Spur wechseln will, etc. Passiert ihr mit ihrem GLA nie, mit meinem Auto hingegen dauernd.

Haha. Wie war das mit den persönlichen Erfahrungen?

Und natürlich ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner. Daher will ich mich nicht dazu hinreißen zu lassen, dass wir in Deutschland übermäßig stark ausgeprägten Neid haben. Dass dieser hier aber weit verbreitet ist, sieht man nicht zuletzt auch hier im Forum des Öfteren und ich empfinde es jedes Mal als entlarvend und peinlich.

Echten Neid sehe ich eigentlich selten bis nie. Der Vorwurf der Neidkultur wird schon häufiger erhoben. Aber eigentlich immer nur in Zusammenhang mit anderen Dingen (zB zur Abwehr politischer Forderungen nach höheren Steuern).


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