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34 Jahre nach der Einheit - ÖPNV deutschlandweit "vergessen"? (Politik)

Pa1n, Montag, 23.09.2024, 21:50 (vor 452 Tagen) @ Schoeneschooh

Ich bin mir sicher, dass eingleisige Bahnstrecken an vielen Orten die kosteneffizienteste Lösung sind und sie daher grundsätzlich ihre Berechtigung haben. Dass es viele Ortschaften gibt, die vom Bahnnetz abgekappt wurden und in vielen Gegenden der Bus (vor allem wegen geringer Nachfrage) nur sehr selten fährt, das war mir klar. Dass aber bei bestehender Infrastruktur die Leute den Zug wegen Überfüllung nicht nutzen können, das hätte ich jetzt nicht erwartet und ist in meinen Augen auch nicht akzeptabel.

Alltag aus der ostdt. Provinz (ich würde es noch zum erweiterten Speckgürtel Leipzig zählen):

Mein Ort hat keine Bahnanbindung, der Nachbarort aufgrund geografisch besserer Lage (auch mit Bundesstraße) schon. Und die ist imho auch top; trotz vieler Baustellen und SEV, bekommt es die Bahn in der Regel hin, den Stundentakt einzuhalten; kam in 10 Jahren pendeln genau 1x zu spät auf Arbeit - und das wegen Sturmschäden. Oder man wusste es vorher und konnte sich dafauf vorbereiten. (Wenn SEV angekündigt wird, verzichte ich generell auf Mitnahme meines Fahrrads).

Bis vor ca 25 Jahren waren beide Orte + 2 weitere (einer davon ebenfalls mit Bahn-Anbindung, da auf gleicher Strecke, der andere nicht) waren wir eine Gemeinde.

Dann kam die Eingemeindung zur Stadt, der nur äußerst widerwillig und auch nur unter der Bedingung, dass alle Orte der Gemeinde in den Stadtverkehr mit aufgenommen werden, entsprochen wurde.

Was passierte seit dem?

Die beiden bereits bestehenden Bahnhöfe wurden grunderneuert und barrierefrei gestaltet (grundsätzlich richtig und wichtig!).

Die beiden Orte ohne Bahnanbindung warten noch heute auf einen Stadtverkehr via Bus. Bis auf den Schulbus (der übrigens in den Ferien nicht fährt) gibt es am Tag genau 2 Verbindungen in die Stadt und zurück.

Ich bin noch etwas mobiler und kann zum Bahnhof (2km) radeln. Es gibt aber auch zahlreiche nunmehr gebrechlichere Damen und Herren, die das mit ihren Rollator nicht mehr schaffen.

BTW: Die Bahn wird "trotz" Stundentakt (oder von der Stadt aus sogar im 30-Minuten-Takt) sehr stark genutzt. Rate mal, was im Berufsverkehr (also zwischen 04:00 und 07:00 bzw. zwischen 14:00 und 18:00) regelmäßig der Fall ist...

Spoiler: Die Züge sind so voll, dass DB Security Fahrgäste zurückweisen muss.

Und ganz schlimm wird es, wenn im Zentrakstadion Leipzig znd/oder in der Arena (also die Konzert- und Handball-Halle) noch Konzerte stattfinden. Umfallen ist nicht mehr möglich.


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