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AfD stärkste Partei bei allen Altersgruppen außer 60+ (Politik)

markus, Montag, 23.09.2024, 19:06 (vor 452 Tagen) @ FliZZa

Das war doch nie anders.


Echt? Hm. Meine Eltern haben als Maschineneinsteller und Alternpflegerin (in Teilzeit, wegen den Bälgern) ein (relativ großes) Haus abbezahlt.
Halte ich heut für komplett illusorisch.


Da haben deine Eltern Glück gehabt. Erst vor wenigen Wochen habe ich einen Artikel gelesen, dass knapp unter 50% von allen Eigenheimen, die in den 1990ern gebaut wurden, innerhalb von 10 Jahren zwangsversteigert wurden. Daten für die Nuller-Jahre werten die Statistiker noch aus, aber es sieht augenscheinlich danach aus, dass der Wert konstant blieb. In den 1980ern hat es nicht besser ausgesehen. Die Finanzierung eines Eigenheims war schon immer eine 50/50-Sache. Wie es heute ist, werden wir erst in einem Vierteljahrhundert rückblickend genauer wissen. Gefühlt wird es gerade nicht besser. Ob es aber schlechter wird, wage ich nicht zu prognostizieren.


Da ich keinen Statista-Bezahlaccount habe, muss ich auf das zugreifen was man ohne Abo sehen kann.
Hier:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/haeuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/

Und da sehe ich seit 2011 eine Verdopplung des Häuserpreisindex´. Was ja grundsätzlich aussagt, dass Häuser doppelt so teuer wurden. Im Schnitt. Jetzt wird es so sein, dass in gewissen Gegenden die Immobilien eher günstiger wurden, in Anderen (wo man Leben will) eher sogar noch teuerer als "nur" doppelt so teuer wurden.
Gleichzeitig würde ich bezweifeln, dass sich die Einkommen (bzw. noch interessanter: Die Kaufkraft) verdoppelt haben

Du betrachtest hier einen ganz kleinen Ausschnitt. Pactum nimmt die 80er Jahre als Referenz. Seitdem sind die Preise real (gemessen an der Inflation) um 11% gestiegen. Gemessen am Einkommen jedoch um 29% gesunken. Und das bei deutlich kleineren Zinsen. Immobilien sind heute deutlich erschwinglicher als in den 80er Jahren.

https://www.youtube.com/watch?v=To-ITdbL2AM&t=190s

Warum ist das gefühlt trotzdem anders? Weil es natürlich auch extrem teure Regionen gibt. Die Zahlen sind immer Durchschnittswerte. Zudem war 2011-2015 der billigste Zeitpunkt, den wir je hatten. Gemessen daran ist es jetzt wieder deutlich teurer.

Dazu kommt aber auch, dass früher nicht groß konsumiert wurde. Dreimal im Jahr im Urlaub war nicht drin. Zahlreiche Abos fürs Streaming, Internet, Smartphones, Gaming, Onlineshopping, Fitnessstudio, jeden zweiten Tag Mecces oder Imbissbude sind ziemliche Geldfresser, die früher nicht üblich waren. Da hat man einfach hauptsächlich für die Kreditrate an die Bank gearbeitet und schon beim Essen wurde in vielen Familien gespart (z.B. nur einmal pro Woche Fleisch). Diese Konsumzombies, die wir heute sind, waren unsere Eltern nicht.

Als junger Mensch sollte man zunächst vielleicht mit einer kleinen Wohnung und ETF anfangen. Dann hat man auch mit 30 eine gute Basis für was größeres. Wer aber die ersten zehn Jahre Berufsleben sich um nichts kümmert, hat es später schwer. Ich war selbst nicht besser und bin erst mit Ende 20 wach geworden. Ich hatte allerdings das Glück, eben jenen extrem günstigen Zeitpunkt zu erwischen. Es gab damals genügend Leute, die das auch hätten machen können, die es aber sein gelassen haben, weil sie dachten, das sei zu risikoreich. Diese Leute zahlen jetzt weiterhin Miete und beißen sich in den Arsch Angesichts der starken Mietpreissteigerungen. Und irgendwann ist dann auch altersbedingt der Zug abgefahren. Mit 50 braucht man damit nicht mehr anfangen.

Am Ende muss man das immer durchrechnen. In München würde ich z.B. niemals eine Wohnung kaufen. Nimm ne Kleinstadt, da sieht das schon oft anders aus.


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