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34 Jahre nach der Einheit - ÖPNV "vergessen"? (Politik)

Pfostentreffer, Montag, 23.09.2024, 16:24 (vor 452 Tagen) @ Thomas

Mehr Infos zu der Strecke
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Berlin%E2%80%93K%C3%BCstrin-Kietz_Grenze

und eingleisige Strecken kommen in D nicht so selten vor
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ehemals_zweigleisigen_Eisenbahnstrecken

ich weiß nicht, ob man da von vergessen sprechen kann.

Vergessen wurde da gar nix. Dafür dürften sich die Verkehrsminister der letzten 35 Jahre aber ordentlich auf die Schulter klopfen. Seit 1990 wurden in Deutschland über 7.000 km Bahnstrecke abgebaut, in Ostdeutschland nach der Wende ganz besonders. Man muss den Leuten schliesslich erklären können, dass das mit den Zügen nicht funktioniert und jeder unbedingt 3 Autos braucht. Und haben es damit zum entscheidenden Argument gebracht. Die Leute auf dem Land brauchen ein Auto, um zur Arbeit zu kommen. Was natürlich stimmt, wenn man überall die anderen Alternativen killt. Damit hat man aber natürlich auch viele Menschen in entfernten Regionen sprichwörtlich komplett abgehängt.

Der Anteil des Verkehrs an den Gesamt Emission ist seit 1990 von 13 auf 20% gestiegen.
Hätten wir ausgebaut anstatt abgebaut, wäre die Anzahl an PKW's in D dramatisch geringer, die Lebensqualität der Menschen deutlich höher und wir mit den CO2 Zielen voll im Plan. Stattdessen ist im Verkehrssektor seit 30 Jahren absolut nix passiert, wir stossen da noch genauso viel CO2 aus wie vor 30 Jahren (der technologische Gewinn bei den Autos wird durch die ständige Steigerung der Anzahl komplett wieder gefressen) und der FDP fällt nix weiter ein, als den Sektor Verkehr aus der Verantwortung zu nehmen, was uns alle noch Milliarden kosten kann in Zukunft, allein an Strafzahlungen.

Da es selbst mit den Grünen in der Regierung in dem Bereich nicht vorangeht (aus Gründen), geht es wohl nur durch Zwang durch die EU. Dementsprechend werden Union und FDP im Hintergrund schon kräftig daran schütteln, die beschlossene CO2 Preiserhöhung zu torpedieren. Sonst werden sie ihren Wählern nämlich ab 2027 erklären müssen, warum diese jetzt so viel für den Unterhalt ihrer nagelneuen Ölheizungen und Verbrennerautos bezahlen, obwohl Union und FDP ihnen doch jahrelang eingeredet haben, die sind viel billiger und umweltfreundlicher als Wärmepumpen und E-Autos. Das wird noch lustig. Das ist übrigens kein reines Unions / FDP Bashing, auch die SPD hat da dicken Anteil dran (unter anderem mehrere Verkehrsminister und ordentlich "Aktien" in der Bahnprivatisierung).

Bahnstrecken wieder ausbauen steht natürlich nicht auf der Zukunftsagenda.


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