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wirtschaftliche Schäden werden vielleicht auch überschätzt (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Donnerstag, 30.04.2020, 23:42 (vor 2065 Tagen) @ markus

Diesmal kommt aber noch ein gewaltiger Sturz des Ölpreises hinzu, der neben Russland und den USA noch einigen anderen Länder einen harten Schlag versetzt.

Ein niedriger Ölpreis kann aber auch wie ein Konjunkturprogramm wirken – wenn die Nachfrage wieder anzieht.


Eigentlich sind niedrige Ölpreise an sich gut für die Konjunktur. Denn wer weniger fürs Tanken und heizen ausgibt, der hat mehr Geld für Konsumgüter. Im Normalfall würde auch der Aktienmarkt anziehen. Aber diesmal ist es anders: Die Epidemie hat zu einer Panik an den Börsen geführt. Und jemand der eh schon in Panik ist, der wird sich nicht durch niedrige Energiekosten beruhigen lassen. Der parallele Absturz der Ölpreise hat die Panik daher noch verstärkt, statt beruhigend zu wirken.

Ich verstehe nur die Leute nicht, die glauben, die Aktienkurse seien derzeit zu hoch. Die Märkte liegen doch immer noch gut 20% unter dem Vorkrisenniveau. Das ist schon ziemlich viel, wenn man davon ausgeht, dass in der zweiten Jahreshälfte die Wirtschaft wieder anziehen wird. Klar, in den letzten Wochen sind die Kurse deutlich gestiegen, aber halt auch vorher mal eben um 40% gecrasht. Und dieser Crash ist allein der Panik geschuldet gewesen und nicht etwa, weil es aufgrund fundamentaler Daten gerechtfertigt war. Wenn z.B. eine Allianz um 50% crasht, obwohl der Versicherungsmarkt ziemlich Krisenfest ist, dann sind das schlicht Panikverkäufe gewesen.

Klar, da war schon viel Panik dabei und viele andere Sachen. Derzeit haben Kennzahlen wie EV/EBITDA, KGV, KBV... kaum Aussagekraft, da nicht abzuschätzen ist, welche Folgen die Pandemie auf die Unternehmen, die Gewinne, den Cashflow etc. hat. Und wie lange es dauern wird, bis sich die Wirtschaft erholt, Lieferketten wieder funktionieren etc. Einen Stand-by hat es so ja noch nie gegeben. Die Prognosen der Weltwirtschaft lagen für dieses Jahr bei 2,x% und das Wachstum recht robust, Fachkräfte wurden händeringend gesucht.
Es ist noch zu früh, Prognosen abzugeben. Erst hieß es, dass es im dritten Quartal wieder aufwärts geht, dann im ersten Quartal 2021, nun wird von 2022 gesprochen. Denn: Eine Wirtschaft herunterzufahren ist das eine, sie wieder hochzufahren was ganz anderes. Ist zum Beispiel eine konjunktursensible Sixt Aktie nun günstig, genau richtig oder zu teuer bewertet? Das hängt von vielen Faktoren ab. Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen? Werden Geschäftsreisen durch remote arbeiten abgelöst? etc. Andere Unternehmen, deren Geschäftsmodelle völlig intakt sind, wie zum Beispiel Rückversicherer, sind natürlich ebenso unter die Räder gekommen und waren / sind zum Discount zu haben.

Grundsätzlich glaube ich, dass einen das alles nicht sehr interessieren muss, wenn man langfristig denkt. Im Gegenteil: März / April boten tolle Gelegenheiten, um Qualitätsaktien einzusammeln. Gerade auch von Unternehmenstitel, die von den Megatrends profitieren - denn auch die sind weiterhin intakt.


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