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Merkels nächstes Opfer (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 02.07.2018, 19:22 (vor 2118 Tagen) @ Matse

Zumindest machen die Koalitionspartner unter Merkel häufiger die Erfahrung, dass sie geschwächt aus diesem Bündnis gehen. So erging es der FDP, der SPD und so wird es (davon kann man egal, wie der Ausgang am Ende sein wird) auch der CSU ergehen.

Das ist sicherlich richtig und hängt eventuell mit Merkels Sozialisation als Pfarrerstochter in der DDR. Die Frau bietet extrem wenig Angriffsfläche. Dies hat ihr ermöglicht die Hochschulreife zu erwerben, zu studieren und anschließend zu promovieren. Damit war sie die große Ausnahme. Und auch später in der CDU hat ihr das geholfen. Merkel ist wie Wasser. Nicht wirklich zu greifen, aber letztlich von enormer Kraft.

Allerdings kann man davon ausgehen dass dies ihre letzte Legislaturperiode sein wird. Ich bin mir recht sicher, falls diese Legislaturperiode regulär 2021 endet dann wird die CDU mit einer anderen Person an der Spitze in die nächsten Bundestagswahlen gehen werden.


Welche Optionen bieten sich der CSU noch?

Rückzieher / Kompromiss: Nach diesem hin und her und angesichts der selbst eng gesteckten Grenzen wird man doch nicht mit dem Slogan "Partei der Vernunft" bei den Landtagswahlen punkten können. Die beinharten Konservativen machen ihr Kreuz bei der AfD, der Rest wandert zur FDP oder bleibt zu Hause.

Konfrontation / Koalition platzen lassen: Damit kannst du in Bayern der AfD vermutlich einige Prozente abnehmen (für das Original des "Merkel muss weg" bleibt noch genug übrig), verlierst auf der anderen Seite jedoch immens, weil die Staatskrise der CSU angelastet wird.

Das Problem ist, egal wie die CSU sich entscheidet, der Schaden ist angerichtet. Und ich wäre nicht verwundert falls die Partei bei den nächsten Umfragen in Bayern unter 40 Prozent fallen würde. Und wie es dann weiter geht bleibt abzuwarten. Seehofer ist nicht nur eine "lame Duck", die Ente ist mittlerweile im Grunde tot. Und Söder ist im Augenblick deutlich unbeliebter als seine Vorgänger. Man hält ihn für einen Karrieristen, und dies auch wohl zu Recht.


Lindner war mit der FDP clever genug, nicht in die Koalition zu gehen und das auch offensiv zu kommunizieren. Wer nach wenigen Monaten jedoch plötzlich wieder den Ausgang sucht, muss sich nicht wundern, wenn man ihn nicht ernst nimmt. Vermutlich wünscht man sich im Rückblick bei der CSU, dass man bereits in den Koalitionsverhandlungen härter gewesen wäre.

Ich glaube nicht dass Lindner clever ist. Ich vermute eher sein Parteifreund Papke hat mit seiner Vermutung recht dass Lindner jemand ist der das Risiko extrem scheut und sich nur in Situationen begibt die er hundertprozentig kontrollieren kann. Und das kann man nie wenn man in eine Regierung einsteigt, schon gar nicht als kleinerer Partner.

Davon ab: Selbst wenn es Merkel schafft, diese Situation zu lösen, halte ich einen Wechsel mittlerweile für erforderlich. Es braucht eines unbelasteten Neuanfangs mit einer Kanzlerin / einem Kanzler, der den Dialog in Deutschland als auch in Europa neu führen kann.

Natürlich ist Merkel mittlerweile "verbraucht". Aber es braucht einen vernünftigen Wechsel, kein Chaos. Mein Tipp ist dass wir gegen Ende der Legislaturperiode einen Stafettenwechsel erleben werden. Allerdings weiß ich nicht wer es tatsächlich werden wird. Kramp-Karrenbauer? Für sicher halte ich das nicht. Spahn? Das würde nach Merkel ein ganz extremer Wechsel sein. Ob der vermittelbar wäre?


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