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Merkels nächstes Opfer (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Montag, 02.07.2018, 18:02 (vor 2125 Tagen) @ Dimas87

Die SPD hinterlässt bei mir sowieso einen Haufen großer Fragezeichen. Sie wollten wieder an Profil in einer GroKo gewinnen und schaffen es nicht einmal, es für sich auszunutzen, dass sich CDU und CSU gegenseitig öffentlich filettieren. Was für eine Gelegenheit will man denn sonst bekommen, wenn man nicht jetzt als Partei glänzen kann, die dem Wähler Stabilität bietet und dem ganzen Chaos Inhalte entgegensetzt?

Die SPD hat ein riesen Problem. Sie müsste sich inhaltlich und strukturell neu erfinden und mal ordentlich durchlüften. Allerdings ist sie auf kommunaler Ebene und auch auf Landesebene an vielen Stellen noch aktiv an der Regierung beteiligt und muss Realpolitik machen. Auf kommunaler und Landesebene funktioniert die SPD ja an vielen Orten noch, weil ihr da diese Strukturen, die eigentlich erneuert gehören, noch zugute kommen.

Ich habe immer gedacht, die SPD hat nichts mehr zu verlieren, aber wenn man das oben Gesagte zugrunde legt, dann hat sie eben doch noch sehr viel zu verlieren. Deshalb fehlt der SPD bisher der Mut, sich komplett zu erneuern und sich den politischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen.


Die alten Strukturen machen die SPD extrem unflexibel. In der FDP ist es beispielsweise deutlich leichter nach oben zu kommen, weil es an den Mitgliedern gemessen immer noch eine recht kleine Partei ist. In der SPD kannst du nur was bewirken, wenn du früh anfängst deine Seilschaften zu bauen, damit du Stück für Stück nach oben kommen kannst. Neue kluge und innovative Köpfe haben es so extrem schwer, sich in der Partei gewinnbringend einbringen zu können. Diejenigen, die aber schon lange dabei sind, haben kein Interesse das bestehende System zu ändern, weil sie sich damit ja selbst schaden. Solange die SPD noch irgendwelchen politischen Posten zu vergeben hat, wird sich somit daran auch nichts ändern.

Vieles was Du beschreibst trifft aber auch auf die CDU zu.
Beides sind im großen Maße Rentner- und Funktionärsparteien geworden, die SPD noch mehr als die CDU.
Und man wird von links immer noch von der Linken und von der Mitte aus von einer sozialdemokratisierten CDU eingerahmt. Dazu die "konservativen" SPD-Wähler, die frustriert meinten, dass die AFD mehr ihren Interessen entspricht.
Außerdem ist das Thema nicht die Kernkompetenz. Ich glaube man ist hier kalt erwischt worden und spielt vorrangig die europäische Karte.
Möchte man nun die "frustrierten" AFD-Abgänger einfangen, wird die Linke um die Jusos aufbegehren, die fast die GroKo verhindert hätten.
Betont man die humanitäre Seite, hat man wieder Probleme auf rechts.
Das ist keine leichte Aufgabe. M.A. nach in einer GroKo unmöglich, weil man jetzt nur noch Kröten schlucken muss. Falls Nahles und Scholz das ansatzweise hinbekommen, Hut ab, ich habe da so meine Zweifel.


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