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Merkels nächstes Opfer (Sonstiges)

Knüppler17 ⌂, Montag, 02.07.2018, 13:45 (vor 2123 Tagen) @ Tigo
bearbeitet von Knüppler17, Montag, 02.07.2018, 13:53

Also ich finde schon, dass der Hauptakteur die CSU/Seehofer ist.

Merkel goss Öl ins Feuer, nicht zu knapp. Der Hinweis auf die Richtlinienkompetenz (= Ministerrauswurf) war für die CSU nicht zu ertragen. Das wusste sie, sie tat es trotzdem und ihre Aussage schlug ein wie eine Bombe. Der tatsächliche Anlass, um den es geht, war im Grunde von Beginn an immer zu vernachlässigen und weder Seehofers Ultimatum, noch Merkels Drohung wert. Alles in allem waren beide keine Kinder von Traurigkeit...

Zum einen wurde dieser ominöse Masterplan immer noch nicht vorgelegt, was an sich ajs chon mal komisch ist.

Offiziell verschoben, weil Uneinigkeit zwischen Merkel und Seehofer herrschte. Seehofer wollte den einen (von 63) Punkten nicht rausnehmen - hätte er es einfach rausgeschickt, wäre es für Merkel nicht hinnehmbar gewesen. Der Vorwurf der CDU, das Ding sei nicht vorgelegt worden, geht sicher auch auf Merkel zurück, die daran kein Interesse haben konnte.

Dann geht der Innenminister/CSU hin und stellen der Kanzlerin ein Ultimatum, das geht halt einfach nicht. Merkel konnte dem doch gar nicht zustimmen ohne massiv zu verlieren.

Jepp.

Dann schafft sie es trotzdem eine EU-Lösung an den Start zu bringen, hier hätte Seehofer/CSU sich doch super heraus manövrieren können. Man hatte die Kanzlerin/EU tatsächlich dazu gezwungen sich endlich zu bewegen. Und auch wenn 2. Länder gesagt haben: "Wir haben noch gar nicht ja gesagt". So Haben es aber schon etliche andere getan und es zeichnet sich eine Lösung im Sinne der sehr konservativen ab. Selbst der Herr Kurz aus Österreich hat sich ja quasi hinter Merkel gestellt, in dem er klar sagte: "Wir machen es nicht mit, dass Flüchtlinge (von Bayern) zu uns einfach zurückgeschickt werden".

Kurz hat sich nicht hinter Merkel gestellt, sondern seinerseits eine harte Linie angedroht. Aber ja, an diesem Punkt hat sich die CSU vergaloppiert. Genauso wie Merkel in ihrem Beritt. Beide Seiten täten gut daran, abzurüsten.

Aber selbst dann geht die CSU noch auf Konfrontation. Wo soll das denn außer einem Bruch hinführen ?

De facto blieb ihr gar keine andere Wahl. Merkels Dummheit war die Drohung mit Seehofers Rauswurf, Seehofers Dummheit war es den EU-Gipfel nicht als CSU-Erfolg zu werten. Beides vollkommen unnötig und ein hochgradiger Affront. Mir scheint es, als gehe Seehofer baden und wolle nur noch dafür sorgen, das Merkel mit ihm von Bord gehen muss. Das wiederum dürften in der CSU einige mit großen Wohlwollen begleiten, selbst wenn ich es wahlkampfstrategisch für absoluten Irrsinn halte. Niemand in der CSU dürfte ernsthaft glauben, dass ein Sturz Merkels samt Ende der Fraktionsgemeinschaft im Oktober hilfreich sein wird. Es gilt das alte Sprichwort: Jeder liebt den Verrat, aber keiner den Verräter.

Es wäre meiner Meinung an der Zeit das die CDU in bayern zur Wahl antritt am besten schon im Oktober. Mal sehen wie blöd Söder/Dobrindt/Seehofer dann aus der Wäsche gucken. Laut einer Umfrage von der Zeit, käme eine CDU in Bayern auf sehr gute Werte und würde die CSU sogar als Nr. 1 bedrohen.

Bundesweit könnte die CSU nach Umfragen auf 18% kommen. Das würde der CDU massiv schaden und sie auf das Niveau der SPD rund um die 20% drücken. Die sichere Kanzlerschaft der Union wäre perdu, mit CDU, CSU und SPD hätten drei Parteien 15 bis 20%, die restlichen Parteien 8 bis 15% zu erwarten. So wirklich stabil wäre das alles nicht mehr und ich bin nicht davon überzeugt, dass es im Gesamtbild für irgendjemanden etwas zu gewinnen gäbe. Sicher ist nur eines: Wenn die Büchse der Pandorra einmal offensteht, wird sie nicht wieder zu schließen sein. Die CDU wäre mithin verdammt schlecht beraten, einen Landesverband Bayern zu eröffnen, da dieser Schlag mit voller Härte zurückkäme.

P.S.: Was man dazu halt auch noch wissen muss: Die CSU hat mit der linken CDU innerlich nahezu abgeschlossen. Genauso wie die FDP mit der CDU nur noch wenig am Hut und allzu oft das Gefühl hat, von der CDU als ihr eigentlicher Gegner betrachtet zu werden. Aus der FDP, nicht zuletzt von Christian Lindner, ist daher immer wieder zu hören, dass eine Zusammenarbeit mit der SPD auf Bundesebene eher wünschenswert sei als mit der CDU/CSU. Auch schön in Lindners "Schattenjahre" beschrieben, wie laut der Jubel der Union 2013 ausfiel und dass die SPD die einzige Partei war, die - abgesehen vom üblichen Gefrotzel unter Konkurrenten - eben nicht hämisch auf den Rauswurf aus dem Bundestag reagierte. Es gibt mittlerweile einfach unheimlich viele Leute, die Merkel fallen sehen wollen, auch unter Hinnahme eigener Verluste.


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