schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Kretschmer fordert die 40-Stundenwoche für nahezu alle (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 11.01.2024, 09:50 (vor 712 Tagen) @ Scherben
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 11.01.2024, 09:53

Wenn die Zusammenfassung sein soll, dass es nicht nur im Raubtierkapitalismus besser ist als in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, wo man letztlich ja auch nicht wahnsinnig viel mehr als in Deutschland arbeitet und tatsächlich sogar auch Drecksarbeit ganz ordentlich bezahlt, dann verstehe ich den Punkt nicht. Und was ist eigentlich mit Skandinavien? Da liegt man am unteren Ende der Wochenarbeitszeiten in Europa und am oberen Ende bei den meisten relevanten volkswirtschaftlichen Daten. Wäre das nicht auch ein schönes Ziel für die Auswanderung?


Die Zusammenfassung ist, dass, nachdem du das Thema "auswandern" angedeutet hast, in Deutschland in der Tat eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen das Land verlässt, zunehmend seit Corona. 1,2 Millionen alleine im Jahr 2022. In der Regel sind das die sehr gut ausgebildeten Leute, also diejenigen, die man dringend in einer Gesellschaft benötigt, die sich weiterentwickeln will. Naheliegend sind natürlich die Nachbarstaaten, sofern es da welche gibt, die attraktiv sind. Neben der Schweiz ist das aber u.a. auch Skandinavien, hier aber primär für den Bereich "Gesundheit". Ich kenne selbst einige Ärzte oder Pfleger, die nach Schweden ausgewandert sind. Man kann Schweden aber nicht mit der BRD vergleichen, da grundverschiedenen in mannigfaltigen Aspekten.


Der Punkt ist aber doch gerade, dass die gut ausgebildeten Leute dorthin verschwinden, wo sie gut leben, gut verdienen und sich nicht kaputt arbeiten. Gute Arbeitsbedingungen halt. Insofern verstehe den Aspekt mit dem Raubtierkapitalismus und dem 9-9-6 überhaupt nicht. Die allermeisten Leute arbeiten doch gar nicht freiwillig so, sondern weil es ihnen die Umstände nicht erlauben, anders zu arbeiten. Das Ziel muss daher doch sein, die gut ausgebildeten Leute im Land zu halten und zugleich dem grundsätzlichen Mangel an Arbeitskraft dahingehend zu begegnen, dass man gute Arbeit gut bezahlt.

Das sehe ich im globalen Kontext so nicht, das sehe ich primär so in Diskussionen mit Deutschen. Wenn ich mit Menschen aus den asiatischen, nordafrikanischen oder südamerikanischen Regionen spreche, dann wollen die sehr gerne viel arbeiten, wenn sie dadurch gesellschaftlich aufsteigen. Wohlstand aufbauen. Die meisten gehen auch davon aus, dass sie das nicht mit 30h Wochenarbeitszeit erreichen werden. Ich habe hier in Las Vegas zum Beispiel mal ganz konkret junge Asiaten und Inder angesprochen, die gerade von der Uni kommen oder 2-3 Jahre im Job sind. Credo war "Germany? Nice country, love you peers and I know you have very low working hours but comparing your salaries to what I have to spend for my living in Germany, it doesn't seem to be the right place for my future."


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1517364 Einträge in 16293 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 23.12.2025, 15:20
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln