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US-Umfragenexperte Wassermann: "Panik bei den Demokraten ist angebracht" (Politik)

Zoon, Samstag, 20.07.2024, 09:43 (vor 519 Tagen) @ Ulrich

Der Spiegel hat den Umfrageexperten David Wasserman interviewt.

Wassermann sah bei den Midterms 2020 eine red wave voraus. Tatsächlich erzielten die Dems eines der besten Ergebnisse, die die Partei eines amtierenden Präsidenten bei einer midterm in den letzten 40 Jahren erzielte.

Er hält die Wahl nicht für entschieden, dafür ist noch zu viel Zeit bis zum Wahltag. Aber er sieht Donald Trump im Moment ganz deutlich als Favoriten.

Nachdem die Dems seit 3 Wochen ihren Kandidaten öffentlich verprügeln, muss man sich nicht wundern, dass dessen Werte nicht besser wurden.

Die Panik bei den Demokraten hält er für angebracht.

Panik ist nie ein guter Ratgeber.

Obwohl die Demokraten bisher deutlich mehr Spots, etc. geschaltet haben, liegt Trump vorne. Den Vorsprung hat er nach dem Fernsehduell leicht ausbauen können, die Umfragen haben sich um zwei bis drei Prozent in Richtung Donald Trump verschoben. Insbesondere haben sich die Umfragen auch in den sechs wichtigsten Swing States für Biden verschlechtert. Und jetzt sammelt Trump viel Geld bei Großspendern ein, das wird sich auch in den Ausgaben für Werbung niederschlagen.

Nun, es gibt auch andere Umfragen, denenzufolge sich die Situation für Biden stabilisiert hat. Aber wenn man den eigenen Kandidaten derart öffentlich demontiert und in Frage stellt, muss man sich nicht wundern, dass die eigenen Werbemassnahmen nicht greifen und Großspender ersteinmal abwarten wollen, wer bei den Dems überhaupt nominiert wird.

Die Aussagen von Biden und seinem Team, die Prognosezahlen seien falsch hält Wassermann für nicht haltbar.

Da haben wir schon ein großes Verständnisproblem. Umfragen sind Momentaufnahmen, keine Prognosen. Prognosen beruhen auf Vorhersagemodellen und sehen für die Dems günstiger aus. Lichtmans 13 Punkte, 538 etc.

Dass es in den letzten Monaten und Wochen sehr viele zweifelhafte Umfragen gab, lässt sich eigentlich gar nicht bestreiten. Und dann gibt es noch dieses Korruptionsproblem: https://newrepublic.com/post/175387/wsj-poll-showing-trump-biden-evenly-matched-trump-helped-pay

Kamala Harris steht aktuell in den Umfragen nur geringfügig besser da als Joe Biden. Aber das grundsätzliche Problem ist, dass Joe Biden voll und ganz im Fokus steht. Alles dreht sich um seinen Zustand, um seine Altersschwäche.
Für die demokratischen Kandidaten für Repräsentantenhaus und Senat ist Joe Biden laut Umfragezahlen nicht direkt eine Belastung, aber die Demokraten könnten wegen einer niedrigeren Wahlbeteiligung ihrer Anhänger verlieren.
Wassermann spricht nicht direkt an, dass Joe Biden zurückziehen müsste, aber dieser Gedanke schimmert durch das komplette Interview. Nur ohne Biden kann man im Wahlkampf angreifen und eine klare Anti-Trump-Botschaft herüberbringen.

Das Hauptproblem ist momentan, dass die Dems ihren Kandidaten öffentlich niedermachen. Das verhindert freilich in die Offensive zu kommen. Und wenn sie bei den Wahlen noch eine Chance haben wollen, müssen sie sich schnell hinter ihrem Kandidaten vereinen, der entsprechend den Parteiregeln in den Vorwahlen gewählt wurde. Alles andere führt nur zu weiteren Problemen:


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