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Was sollen demokratische Parteien mit den AfD-Wählern machen? (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 12.06.2024, 08:13 (vor 550 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 90 Prozent aller Immobilien mit Wärmepumpen beheizbar sind, ggf. sind Maßnahmen wie der Montage größerer Niedertemperaturheizkörper notwendig. Aber hier hält sich der Aufwand in Grenzen.


Welche Fachleute sollen das sein ?

Zum Beispiel die vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Die haben in der Vergangenheit in Studien eine große Anzahl von Projekten wissenschaftlich begleitet, bei denen Bestandsgebäude auf Wärmepumpen umgerüstet wurden. Dort hat man eine solide Datenlage, und die zeigt, dass es in den allermeisten Fällen wirtschaftlich geht.

Wenn Strompreis und Lebensdauer keine Rolle spielen, kann man sogar 99% der Gebäude mit Wärmepumpen beheizen.
Solche Aussagen wirst Du nicht von Leuten hören, die täglich real damit zu tun haben, sondern von Leuten, die mit Studien vom Schreibtisch oder Labor aus agieren.

Das ISE arbeitet nicht vom Schreibtisch aus. Die arbeiten mit den realen Daten von Gebäuden, in denen tatsächlich Wärmepumpen als Heizungen laufen. Dort findest Du deutlich mehr Fachkompetenz als beim durchschnittlichen Heizungsbauer.

Die Einsatzgrenzen für einen halbwegs vernünftigen Betrieb von Wärmepumpen sind deutlich enger als bei Verbrennern.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme sagt genau das Gegenteil. Und das sagen sie, weil sie auf dem Gebiet Ahnung haben. Ein typischer Heizungsbauer dimensioniert eine Wärmepumpe nach den Herstellervorgaben, baut sie ein, konfiguriert sie und hat dann in der Regel viele Jahre nichts mehr mit ihr zu tun. Die Fraunhofer-Leute hingegen haben solche Anlagen dann im laufenden Betrieb über Jahre überwacht, die Daten gesammelt und ausgewertet.

Dass zu viele Horrormythen über Wärmepumpen verbreitet werden, steht außer Frage.
Eine Maschine zum Hassobjekt zu stilisieren, hat schon etwas skurriles .

Trotzdem halte ich das missratene GEG für einen Punkt des AfD-Erfolges.
Ausgestaltung und Kommunikation machen es für Angriffspunkte zur leichten Beute .

Missraten war der erste Entwurf. Aber auf der anderen Seite gab es die Bild, die mit Schlagzeilen nach dem Motto "Habeck will euch eure funktionierende Gasheizung aus dem Keller reißen!", es gab Politiker von CDU, CSU und FDP, die sich in Horrorszenarien überboten haben, und, und, und.

Und es gibt Heizungsbauer, die nach dem Motto "Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich" Wärmepumpen systematisch schlecht reden, weil sie sich damit nicht auskennen. 2022 gab es eine Umfrage. Nach der waren damals drei Viertel der Fachbetriebe nicht in der Lage, eine Wärmepumpe einzubauen. Die empfehlen dann natürlich weiter Gas oder gar Öl. Hier schrieb z.B. jemand vor einiger Zeit dass ihm gesagt worden sei, in seinem um die Jahrtausendwende errichteten Haus müsse er für eine Wärmepumpe nachträglich eine Fußbodenheizung einbauen.

Und was ein durchschnittlicher Schornsteinfeger, der ja auch als Energieberater tätig sein darf wohl rät, kann man sich an seinen zehn Fingern abzählen. Der wird eher nicht den Ast absägen, auf dem er sitzt.


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