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Werden eigentlich derzeit ukrainische Soldaten an Leopard-Panzern ausgebildet? (Politik)

Ulrich, Sonntag, 25.09.2022, 20:48 (vor 576 Tagen) @ Schnippelbohne

Zitat von der Homepage der Bundesregierung: „Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen ab.“

Daher würde ich vermuten, wenn eine Zurverfügungstellung von Leopard 2 geplant ist, findet ein solches Training erstmal geheim statt.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514

Wenn man die Kommunikation der Bundesregierung genau betrachtet, dann schließt sie aus, dass sie als einziger Staat westliche Kampfpanzer an die Ukraine liefert. Sobald sich mehrere Staaten für eine gemeinsame Lieferung finden würden, wäre Deutschland dabei. Das Problem ist aber, dass die Bundeswehr selbst deutlich zu wenig Leopard 2 hat, und die Industrie wohl erst im nächsten Jahr aufbereitete Modelle liefern könnte.

In den Medien gibt es trotzdem Spekulationen, dass es eine gemeinsame Lieferung mehrerer NATO-Staaten geben könnte. Die Frage ist aber, welche Reserven es anderswo gibt. Die spanischen Panzer zum Beispiel, die lange im Gespräch waren, sind wohl in den meisten Fällen nicht einsatzbereit, weil sie als Ersatzteilspender ausgeschlachtet worden sind.

Leopard-1-Modelle der letzten Ausbaustufe könnten wohl recht bald zur Verfügung gestellt werden. Der Nachteil ist jedoch, dass dieser Kampfpanzer als Gegenstück zum T-62 entwickelt wurde. Kurze Zeit später kam dann auf östlicher Seite der T-64. Hier ist der UDSSR ein riesiger Sprung nach vorne gelungen. Er weist eine Glattrohrkanone und Verbundpanzerung auf, damals zwei revolutionäre Eigenschaften. Der T-64 und das auf ihm aufbauende Volumenmodell T-72 sind dem Leopard 1 sowohl was die Panzerung als auch was die Bewaffnung angeht auf dem Papier überlegen. Das müsste man durch eine gute Taktik zumindest teilweise ausgleichen. Zudem ist die Bedienung wohl ähnlich wie beim Leopard 2, und in der letzten Variante kommt wohl auch im Bereich der Zieleinrichtungen die gleiche Technik zum Einsatz.

Was Schützenpanzer angeht, so könnte man wohl mittlerweile einige Marder liefern. Aber die sind etwa zur gleichen Zeit wie der Leopard 1 entwickelt worden, im Vergleich zu anderen westlichen Systemen hinkt man deutlich hinterher. So ist nicht einmal die Kanone stabilisiert. Hier wäre sicherlich der Bradley die bessere Wahl. Viele europäische Staaten setzen zudem den aus Schweden stammenden CV 90 ein, insgesamt sind wohl gut 1000 Exemplare im Umlauf. Allerdings unterscheiden sich die je nach Staat in Details.

In den USA gibt es wohl mittlerweile innerhalb der Regierung Stimmen, die für Panzerlieferungen aus den USA plädieren. Aktuell sind die wohl in der Minderheit, aber das kann sich ändern. Bei den Gegnern von Lieferungen wird teilweise vorgeschoben, dass sich die Ukrainer nicht mit Gasturbinen-Antrieben auskennen würden und dass die Abrams zu viel Teibstoff verbrauchen würden. Allerdings gilt das Triebwerk als sehr robust, und auch der T-80 hatte bereits eine Gasturbine. Und der Verbrauch dürfte nicht wesentlich über dem eines Leopard 2 liegen. Man darf gespannt sein, wie die Diskussion ausgeht.


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