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Drosten-Studie: Kinder ansteckend wie Erwachsene (Corona)

neo_fisch, Dortmund, Mittwoch, 26.05.2021, 14:17 (vor 1674 Tagen) @ Ulrich

Auch da muss ich noch mal nachfragen: Waren die Erzieherinnen und Erzieher PCR Positiv, und wenn ja, wurde die Infektion nachweislich durch Kinder in der KiTa übertragen? (Es geht häufig übrigens auch andersrum).


Es wurden die offiziellen Krankmeldungen ausgewertet. Ich bezweifele, dass die -ggf. Einzelfälle ausgenommen- ohne PCR-Test erfolgen. Und die Quoten lagen über denen von Personal im medizinischen und im Altenpflegebereich.

Das beantwortet aber meine zweite Frage nicht :-(


Und die Studien über Schliessungen halte ich grundsätzlich für schwierig, denn es sind retrospektive Studien.


Daten kann man halt erst auswerten, nachdem man sie erhoben hat. Es sei denn, man hat eine Kristallkugel.

D.h., die Auswertung erfolgte nicht auf Grundlage eines vorher optimierten/geplanten Studiendesigns (Festlegung der Faktoren, deren Einfluss gemessen werden möchte, und eine sichere Auswertung zu ermöglichen).


Mit Verlaub, das ist Unsinn. Die Universität Oxford beispielsweise hat die Entwicklung der Infektionszahlen in zahlreichen Ländern untersucht und auf die Auswirkungen von unterschiedlichsten Maßnahmen untersucht. Schulschließungen und -öffnungen waren da nur ein Aspekt von sehr vielen. Erst im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie einen deutlichen Einfluss hatten.

Ok, dann braucht es halt auch keine kontrollierten randomisierten Studien mehr ...
Mit Verlaub, du erzählst da Unsinn.
Egal welches mathematisches Modell du nachher berechnest und die Effekte der Faktoren ausrechnest, es braucht ein dazu passendes Design (Statistische Versuchsplanung).
Insbesondere wenn man verschiedene Faktoren nach ihrer Wirkung vergleichen möchte (z.B. mit einer Sensitivitätsanalyse o.ä.).
Dazu muss mal ein, und mal der andere Faktor für einen Versuch ein bzw. ausgeschaltet werden.
Oder man muss die Unsicherheit des Modells entsprechend mitbewerten in der Interpretation - und das wird über die normalen Kanäle (Twitter, Podcasts, Tagespresse) so gut wie nie gemacht.

Darum sind Retrospektive Studien nicht der Goldstandard, und die rückwirkend analysierten Daten beinhalten eben nicht viele verschiedene Werte der verschiedenen Faktoren (Schulen auf, Restaurants zu, ÖPNV läuft, Büros dicht, ...).

Natürlich sind diese Studien deshalb nicht ohne Aussagekraft, sie liefern gute Indikatoren, oftmals aber nicht viel mehr.

Es überlagern sich also viele Faktoren(in den Auswertungen werden nicht alle Berücksichtigt), und es können meist nur Aussagen über Korrelation, nicht Kausalitäten gemacht werden.

Dabei bleibe ich. Für die Bewertung vieler Effekte/Faktoren fehlen schlicht und einfach Daten.


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