Autoindustrie begrüßt Entscheidung zum Stopp der "Osterruhe" (Corona)

General174, Düsseldorf, Mittwoch, 24.03.2021, 14:58 (vor 1737 Tagen) @ Schnippelbohne

Es dürfte allerdings vornehmlich die schwierige Umsetzung der "Osterruhe" gewesen sein. Der "Ruhetag" taucht im Arbeitsrecht nur als Ausgleich für Sonntagsarbeit auf, sonst ist der Tag nicht gesetzlich definiert. Man befindet sich rechtlich also auf der grünen Wiese. Es wäre entsprechend kurzfristig ein wahnsinniger Aufwand gewesen, korrekte Regelungen für Arbeitnehmer zu finden, was Freizeit an dem Tag und Lohnzahlungen angeht (z.B. bekommt jemand, der zwingend in einem Werk anwesend sein muss, um die Maschinen zu beaufsichtigen, Sonntagszuschlag oder nicht?). Weitere Fragen z.b.: Müssen Kunden, denen eine Lieferung binnen x Werktagen zusteht, diesen Tag zur Lieferfrist hinzuaddieren oder nicht? Diesem ganzen Aufwand mit den zu befürchtenden rechtlichen Problemen und Streitfällen im Nachgang steht ein vermutlich sehr geringer Effekt auf das Infektionsgeschehen gegenüber. Ich finde die Reaktion der Industrie daher verständlich. Von meinem Arbeitgeber kann ich auch berichten, dass wir bereit gewesen wären, diesen Tag freizugeben, wenn der rechtliche Rahmen entsprechend klar gewesen wäre - aber das ist eben nicht der Fall.

Da muss man sich dann aber fragen, wie es sein kann, dass sowas durch die MPK geht... Die gleichen Bedenken, die du hier äußerst, müssten doch zumindest teilweise auch der MPK und/oder der Bundeskanzlerin gekommen sein.